Valneva war in der vergangenen Woche eine der drei am meisten gesuchten Aktien bei uns in Deutschland. Das ist eine wahrscheinlich überraschende Entwicklung, denn der Wert war fast so stark gesucht worden wie etwa Tesla. Die Frage lautet allerdings, ob Menschen die Aktie gesucht haben, weil der Wert so stark gesunken ist oder weil die Chancen mit einem Rücksetzer größer werden könnten.
Valneva ist schwächer geworden
Unstrittig ist zunächst, dass der Titel deutlich schwächer geworden ist. Die Aktie verlor innerhalb des Wochenverlaufs immerhin deutliche 6,7 %. Seit Jahresanfang ging es für den Titel innerhalb von zwei Wochen sogar um -33,3 % nach unten. Die Entwicklung ist kurzfristig ganz sicher negativ.
Wie weit kann der Kursrutsch allerdings gehen? Die Bewegung ist mittelfristig betrachtet nicht eindeutig, das Bild ist gespalten. Denn innerhalb der zurückliegenden sechs Monate hat die Aktie ein Plus von 44,6 % geschafft.
Allein die Schwankungen der zurückliegenden fünf Tage sind enorm. Die Aktie verlor zum Auftakt der Woche immerhin -6,9 %. Am Dienstag ging es mit fast dem selben Ergebnis aufwärts, der Titel gewann + 7,5 %. Am Mittwoch und Donnerstag dann verlor die Aktie bereits wieder und setzte um -3 % sowie -5,9 % zurück. Am Freitag dann ist der Wert um +2,6 % nach oben geklettert. Die Schwankungen sind überdeutlich, die Börse weiß offenbar nicht ganz, in welche Richtung es gehen soll.
Die Entwicklung entspricht der Unsicherheit über die wirtschaftliche Zukunft des Titels. Denn immerhin ist die Aktie zuletzt auch dadurch durcheinander geschüttelt worden, dass der Impfstoff noch immer nicht am Markt ist. Der Tot-Impfstoff gilt als das Wundermittel im Kampf um die Zustimmung der Impfskeptiker, wie es heißt. Die EMA als Zulassungsbehörde hat bis dato allerdings offenbar lediglich nur die Datensätze aus kleineren Studien erhalten. Eine breit angelegte Zulassungsbasis fehlt derzeit noch, zumindest ist ein Ende solcher möglicherweise auch fortlaufender Datenlieferungen nicht abzusehen.
Der Markt muss demnach die Aktie eines Unternehmens beurteilen, das kein Produkt an den Markt gebracht hat. Wenn dies allerdings kommen sollte, wird die EU bis zu 60 Millionen Impfstoffe kaufen. Wirtschaftlich betrachtet bleibt also vieles offen.
Der Trend ist neutral – die Aktie hat unglaublich verloren, auf Basis der GDs allerdings ist der Titel zumindest noch knapp im Hausse-Modus. Insofern ist die kurzfristige Zukunft ohne wirtschaftlich neue Nachrichten geradezu extrem spannend – daher auch die hohen Suchzahlen. Schwankungen gehören allerdings in diesen Tagen offenbar dazu, so die Beobachtungen aus dem Hin und Her der zurückliegenden Tage.
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