Valneva: Noch ein Wunder

Valneva ist offenbar nicht von der Börsenbühne zu bekommen – die Aktie schaffte ein Comeback.

Liebe Leser,

Es ist geradezu unglaublich, was an den Börsen mit den Impfstoffherstellern passiert. Nun gewann die Aktie von Valneva geradezu atemberaubende 7,6 %. Warum atemberaubend? Zeitgleich verlor der Wert von BioNTech deutlich – obwohl BioNTech bereits einen Impfstoff gegen das Corona-Virus am Markt hat, während Valneva noch immer auf die Zulassung warten muss. Wie geht es weiter?

Das ist ein Wunder

Die Aktie von Valneva schafft damit im Grunde ein kleines Wunder. Der Titel konnte mit dem Gewinn von fast 8 % sogar die Marke von 17 Euro wieder locker überwinden. Das ist ein Zeichen an den Markt, dass die Aktie noch lebt.

Valneva ist ohne zugelassenen Impfstoff, der ein Tot-Impfstoff sein soll, eigentlich deutlich schlechter aufgestellt als etwa BioNTech. Die Notierungen von Valneva sind dennoch insgesamt in einem klar besseren Trend als bei BioNTech. Die Mainzer, also BioNTech, haben beispielsweise nach allen technischen Signalen einen absoluten Abwärtstrend erwischt. Demgegenüber ist Valneva ein Comeback auf technischer Basis gelungen, das so kaum jemand hätte erwarten können.

Konkretschaffte es der Titel, noch vor dem Rutsch auf den GD200 als langfristigem Trend-Signal noch einen Aufwärtshaken hinzulegen, der vielmehr wieder nach oben weist. Die 200-Tage-Linie verläuft in Höhe von 15,40 Euro und ist weit entfernt. Der GD100, der nun als technische Hürde erneut zu erobern wäre, verläuft in Höhe von 191,5 Euro. Plötzlich fehlen auf diesen Kurs nur noch weniger als 10 %.

Mit etwas Dynamik an den kommenden Tagen könnte es also einen doch gewaltigen Ausbruch nach oben geben. Die Charttechnik ist etwas vorsichtiger. Es gelte, nach einem Abschlag in Höhe von annähernd 30 % (!) in nur fünf Tagen, nun erst einmal die Hürde von 20 Euro wieder zu überwinden. Dann wäre der Weg nach oben etwas freier.

Hintergrund für die Rücksetzer war der Umstand, dass Valneva mit dem nicht zugelassenen Tot-Impfstoff derzeit zur Bekämpfung des Corona-Virus nichts beitragen kann. Damit ist das Unternehmen auch gegenüber Novavax in den Hintergrund geraten, das nun seinen Impfstoff in etwa zwei Wochen ausliefern soll. Tatsächlich ist Novavax nicht wie oft vermutet Hersteller eines anderen Tot-Impfstoffs, bietet auf Basis eines Protein-Impfstoffs aber immerhin eine Alternative zu den mRNA-Impfstoffen, die zumindest nicht alle Impfunwilligen zu erreichen scheinen.

Den Vorteil gegenüber BioNTech und Moderna sowie den Gleichstand zu Novavax, das auch noch nicht auslieferte, hat Valneva aktuell zunächst verspielt. Dennoch: Die Börsen sind offenbar optimistisch genug. Der Titel ist auf dem Weg zurück – oder? Die Erfahrung lehrt: Die Schwankungen können hier immens sein. Einen voreiligen Schluss selbst nach einem starken Tag empfiehlt praktisch niemand.

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