Valneva-Aktie: Gleich zwei Gründe für den Aufschwung!

Die Aktie von Valneva befindet sich seit Monatsbeginn wieder im Aufwärtstrend. Gleich zwei gute Nachrichten treiben die Aktie des Impfstoffunternehmens an.

Auf einen Blick:
  • Valneva veröffentlicht ermutigende Ergebnisse aus zwei Impfstoffprogrammen
  • In der Vorwoche Fortschritte bei Borreliose-Impfstoffkandidat gemeldet
  • Auch beim Kampf gegen Chikungunya geht es voran
  • Valneva-Aktie schiebt sich wieder deutlich ins Monatsplus

Liebe Leserin, lieber Leser,

bis Ende November noch war die Aktie von Valneva auf dem Weg nach unten. Von 6,81 Euro noch in der vorvergangenen Woche waren die Papiere des französischen Impfstoffunternehmens am Handelsplatz Frankfurt bis auf glatt 6 Euro zurückgefallen. Es war zugleich der niedrigste Kursstand seit Mitte Oktober. Doch dann machte sich die Valneva-Aktie plötzlich wieder auf den Weg: Bereits am 1. Dezember ging es hinauf auf 6,72 Euro, zum Start in die neue Börsenwoche verbessern sich die Papiere in Frankfurt um gleich neun Prozent auf 7,30 Euro. Der Aufschwung hat freilich einen Grund, genau genommen sogar zwei.

Fortschritte bei Borreliose-Impfstoffkandidat VLA15

In der vergangenen Woche ging es zunächst um neue Daten zur Persistenz von Antikörpern sechs Monate nach Abschluss eines Impfschemas mit drei Dosen (Monat 0-2-6) oder mit zwei Dosen (Monat 0-6) mit dem gemeinsamen Borreliose-Impfstoffkandidaten VLA15 von Valneva und Pfizer bei Kindern und Erwachsenen. Es sei das erste Mal, dass für diesen Impfstoffkandidaten Daten zur Antikörperpersistenz bei Kindern und Jugendlichen berichtet werden, teilte Valneva mit. Die wichtigste Erkenntnis: Die Antikörperspiegel blieben sechs Monate nach Abschluss eines jeden Impfschemas über dem Ausgangswert, wie es heißt.

Beim Drei-Dosen-Impfschema wurden laut Mitteilung im Vergleich zum Zwei-Dosen-Impfschema höhere Antikörperspiegel beobachtet, „was die Verwendung dieses Schemas in der laufenden Phase 3-Studie weiter bestätigt“.

  • Es war die Bestätigung positiver Immunogenitäts- und Sicherheitsdaten der Phase-2-Studie aus dem April 2024
  • Zudem seien in dieser sechsmonatigen Beobachtungsphase keine Sicherheitsbedenken festgestellt worden

Valneva und Partner Pfizer sehen hohen Bedarf

„Borreliose breitet sich weiter aus und stellt einen hohen ungedeckten medizinischen Bedarf dar, der sich auf das Leben vieler Menschen in der nördlichen Hemisphäre auswirkt“, betont Juan Carlos Jaramillo, Chief Medical Officer (CMO) von Valneva. „Jeder neue Bericht über positive Daten bringt uns einen Schritt näher an einen möglichen Einsatz dieses Impfstoffs für Erwachsene und Kinder, die davon profitieren könnten.”

Weltweit steigen die Borreliose-Raten laut Annaliesa Anderson, Senior Vice President bei Pfizer, weiter an, „was die Wichtigkeit eines neuen Impfstoffs unterstreicht, die sowohl Erwachsene als auch Kinder schützen kann“, wie sie sagt. Die Daten zur sechsmonatigen Persistenz der Antikörper seien „ermutigend, und wir hoffen, dass die aus den Phase-3-Studien gewonnenen Daten die bisherigen positiven Ergebnisse für VLA15 weiter untermauern werden“.

Fortschritt auch beim Kampf gegen Chikungunya

Gute Nachrichten, und es sollten nicht die letzten gewesen sein für das Unternehmen, das mit seinem Corona-Impfstoffkandidaten im Vorjahr noch Schiffbruch wegen der späten Zulassung erlitten hatte. Am Montag nämlich ließ Valnvea die nächste frohe Botschaft folgen, die den weiteren Kursanstieg begründet. Denn auch beim Chikungunya-Impfstoffkandidat VLA1553 meldet man Fortschritte. Zum Wochenstart gab es positive Daten zur Antikörperpersistenz zwölf Monate nach der Impfung mit einer Einzeldosis.

Nach den positiven Immunogenitäts- und Sicherheitsdaten der Phase-3-Studie VLA1553-301 im März 2024 hatte Valneva eine Studie zur Antikörperpersistenz (VLA1553-303) aufgesetzt, um eine Subgruppe von Teilnehmern über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren zu beobachten „und das erwartete langandauernde Bestehen der Antikörperantwort nach einer einzigen Impfung zu bestätigen“, wie es heißt. Dies war nach einem Jahr der Fall:

  • Die Antikörperpersistenz war bei Erwachsenen im Alter von über 65 Jahren demnach ähnlich
  • Während der gesamten Nachbeobachtungszeit wiesen sie vergleichbare neutralisierende Antikörpertiter auf wie jüngere Erwachsene

Diese Ergebnisse folgen nach Valneva-Angaben auf den Abschluss der Zulassungsstudie VLA1553-301, für die eine Seroresponse-Rate von 96 Prozent sechs Monate nach der Impfung gemeldet wurde. An der Studie zur Antikörperpersistenz nehmen 363 gesunde erwachsene Teilnehmer teil. 99 Prozent behielten demnach zwölf Monate nach der Einmalimpfung neutralisierende Antikörpertiter oberhalb der Seroresponse-Schwelle von 150. „Die Antikörperspiegel bestätigen das in einer früheren Studie beobachtete Profil der Antikörperpersistenz“, heißt es.

Valneva-CMO zeigt sich zuversichtlich

“Wir freuen uns sehr über diese Zwölfmonatsdaten, die mit den Ergebnissen unserer früheren Studie nach sechs Monaten im Einklang stehen, und die Möglichkeit der Induktion einer lang anhaltenden Antikörperantwort mit unserem Chikungunya-Impfstoffkandidaten unterstütze“, betont Valneva-CMO Jaramillo. „Wenn unser Impfstoffkandidat zugelassen wird, sind wir zuversichtlich, dass er dazu beitragen kann, diese große, wachsende und bisher nicht addressierte Bedrohung der öffentlichen Gesundheit zu bewältigen.“

Chikungunya ist eine durch Mücken übertragene Viruserkrankung, von der nach Ausbrüchen laut Valneva ein Drittel bis drei Viertel der Bevölkerung in Gebieten betroffen sind, in denen das Virus zirkuliert. „Es gibt derzeit keine präventiven Impfstoffe oder wirksamen Behandlungen, so dass Chikungunya eine große Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt.“ Valneva geht davon aus, dass sein BLA-Antrag bei der FDA bis Ende 2024 abgeschlossen sein wird. Nach Abschluss der Einreichung, wird die FDA im Falle der Akzeptanz die Berechtigung zur vorrangigen Prüfung sowie das Fälligkeitsdatum für den Abschluss ihrer Bewertung festlegen.

Valneva-Aktie mit zehn Prozent im Monatsplus

Trotz der gemeldeten Fortschritte ist bei beiden Impfstoffkandidaten freilich noch unklar, wie sie sich dereinst auf die Umsätze von Valneva auswirken werden, von den Gewinnaussichten ganz zu schweigen. Dennoch hat sich die Aktie nun wieder mit rund zehn Prozent ins Monatsplus geschoben. Aus dem vergangenen Vierteljahr steht allerdings noch immer ein Minus in ähnlicher Größenordnung.

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