Die britische Regierung ließ den Kurs der Valneva-Aktie in dieser Woche ordentlich bluten. Nachdem ein bestehender Liefervertrag ohne große Vorankündigung aufgelöst wurde, reagierten die Anleger regelrecht geschockt. Sämtliche Zugewinn aus dem August wurden quasi über Nacht in verbrannte Erde verwandelt.
Erholt hat sich das Papier davon bisher nicht. Im Gegenteil, der Freitag brachte sogar noch weitere Kursverluste mit sich. In Stuttgart blickten die Börsianer auf ein Minus von 4,6 Prozent, sodass am Wochenende nur noch 11,61 Euro auf dem Ticker standen. Das gleicht einer Rückkehr zum Seitwärtstrend aus dem Sommer.
Der letzte Strohhalm?
Trotz eines aussichtsreichen neuen Corona-Tot-Impfstoff hängt Valneva jetzt etwas in der Luft, da das Unternehmen nach heutigem Stand keinen einzigen Abnehmer für das derzeit zur Zulassung beantragte Vakzin vorweisen kann. Dass das die Stimmung der Aktionäre ordentlich in den Keller treibt, ist nur nachvollziehbar.
Es gibt aber bereits Spekulationen darum, dass diese missliche Lage sich bald aufhellen könnten. Dafür hoffen Beobachter auf die EU, welche sich Medienberichten zufolge bereits in Gesprächen mit dem französischen Pharmaunternehmen befinden soll. Eine Zulassung gibt es in der EU zwar genauso wenig wie im Vereinigten Königreich oder sonstwo. Das hielt die Kommission aber auch in der Vergangenheit nicht vom Abschluss von Lieferverträgen ab.
Es bleibt riskant für die Valneva-Aktie
Wahrscheinlich sind es solche Hoffnungen, welche die Valneva-Aktie bisher von einem völligen Absturz geschützt haben. Für den Moment mag das noch Glück im Unglück sein, es birgt aber auch ein hohes Risiko.
Sollte die EU sich für einen Liefervertrag nicht erwärmen können, könnte den Aktionären der nächste tiefe Rutsch in Richtung Süden bevorstehen. So unwahrscheinlich ist ein solches Szenario auch nicht, da in hiesigen Gefilden mittlerweile mehr als genügen Impfstoffe bereitstehen. Zwar kommt Valneva ohne die teils umstrittene mRNA-Basis aus. Ob das bei den laufenden Impfkampagnen wirklich den großen Unterschied machen würde, daran zweifeln Experten jedoch.
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