Am Gründonnerstag haben sich bei Valneva die Ereignisse plötzlich überschlagen. Zunächst hat Großbritannien als erste Industrienation dem Corona-Impfstoff des französischen Pharmakonzerns grünes Licht erteilt, meldeten übereinstimmenden Medienberichte. Die zuständige Aufsichtsbehörde MHRA genehmigte demnach die Anwendung des Vakzins für Menschen im Alter von 18 bis 50 Jahren.
Auf diversen Handelsplätzen legte die Valneva-Aktie erwartungsgemäß zweistellig zu. An der Pariser Heimatbörse wurde das Biotech-Papier jedoch vorübergehend vom Handel ausgeschlossen. Laut Euronext Paris erfolgte die Maßnahme auf Wunsch des Unternehmens bis zur Veröffentlichung einer Pressemitteilung.
Um 13:30 Uhr MEZ hat die Stammaktien von Valneva den Handel am geregelten Markt in Paris wieder aufgenommen. Nach Wiederaufnahme des Handels sprang der Aktienkurs zunächst um +20% aufwärts. Davon ist später noch ein Tagesplus von 9,9% übriggeblieben, der Titel notiert damit bei 16,77 €.
Wie funktioniert ein Totimpfstoff?
VLA2001 ist ein konventioneller Totimpfstoff. Mit dem Serum wird ein deaktivierter Teil des Originalvirus injiziert, gegen den das Immunsystem dann Antikörper herstellt. Die Funktionsweise unterscheidet sich von jener aller bislang verfügbaren Impfstoffe. So werden die Vektor-Vakzine von AstraZeneca, Johnson & Johnson oder Sputnik V zwar ebenfalls nach einem altbewährten Verfahren produziert. Anders aber als Totimpfstoffe schleusen sie jedoch ein Stück der Covid-19-Erbinformation mit einem inaktiven Erkältungsvirus ein.
Mit den neuartigen mRNA-Impfstoffen von BioNTech und Moderna wird hingegen nur ein „Covid-19-Bauplan“ verabreicht. Nach dieser Anleitung produziert der Körper daraufhin selbst einen kleinen Teil des Virus, was schließlich die Immunreaktion auslöst.
Marktnische für VLA2001
Auch wenn Valneva mit einem Markteinstieg spät dran ist, stehen die Chancen gut, dass der Totimpfstoff aus Frankreich seinen Platz im Kampf gegen Covid-19 finden wird.
So haben die neusten Studiendaten der Franzosen gezeigt, dass ihr Vakzin ein breites Schutzspektrum gegen verschiedene bislang bekannte Virusmutationen bietet – inklusive der Delta- und Omikron-Varianten. Somit dürfte VLA2001 wahrscheinlich auch gegen kommende Virusmutanten gewappnet sein.
Was ebenfalls ein Faktor werden könnte: Valnevas Serum könnte auch Impfskeptiker überzeugen, die Vorbehalte gegen die bislang verfügbaren mRNA- und Vektor-Vakzine haben. Der schwache Marktstart des Proteinimpfstoffs von Novavax in Deutschland hat jedoch gezeigt, dass man sich auf diese Dynamik nicht verlassen kann.
Wenn Valneva noch im laufenden Quartal auch die EU-Zulassung für seinen Totimpfstoff erhält, könnte das Mittel aufgrund seiner Alleinstellungsmerkmale einen nicht unwesentlichen Marktanteil ergattern. Für das laufende Jahr erwarten der Wirkstoffhersteller durch sein Covid-Serum einen großen Umsatzsprung. So plant das Unternehmen mit Einnahmen im Bereich zwischen 430 und 590 Millionen €, wobei es 350 bis 500 Millionen € allein mit dem Corona-Impfstoff erwirtschaften will.
Eine EU-Zulassung dürfte Valneva seine Prognose nach oben schrauben lassen und die nächste Kursexplosion der Aktie einleiten.
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