US-Banken starten Berichtssaison: Frühwarnsignal für eine Rezession?

Großbanken wie JPMorgan & Co. eröffnen die Berichtssaison. Was ihre Zahlen über Rezessionsrisiken und die Marktstimmung verraten.

Auf einen Blick:
  • Erste Bankzahlen besser als gedacht – doch dunkle Wolken bleiben
  • Analysten rechnen mit mehr Vorsicht bei Ausblicken
  • Trump-Zölle und Rezessionssorgen belasten die Branche zunehmend

JPMorgan, Wells Fargo und Morgan Stanley machen am Freitag den Anfang: Die US-Großbanken legen ihre Zahlen zum ersten Quartal vor. Und die Erwartungen könnten kaum gespaltener sein. Denn einerseits liefen die ersten drei Monate besser als gedacht. Andererseits hängt das Damoklesschwert einer Rezession über dem Markt – ausgelöst durch Trump-Zölle, volatile Märkte und ein zunehmend nervöses Finanzumfeld.

Das erste Quartal war solide – doch die Musik spielt jetzt

Bis Ende März konnten sich viele Banktitel noch gut behaupten. Die Börsenlage hat sich aber seitdem drastisch eingetrübt. Der S&P 500 verlor rund 3,5 %, Tech- und Banktitel sogar noch mehr. In diesem Umfeld kommt den aktuellen Geschäftszahlen besondere Bedeutung zu – nicht nur wegen der Ist-Zahlen, sondern wegen der Frage: Wie geht es weiter?

Bei JPMorgan rechnet der Markt mit einem Quartalsgewinn von 4,63 $ pro Aktie – mehr als vor einem Jahr. Auch bei Wells Fargo (erwartet: 1,23 $) und Morgan Stanley (2,21 $) sind die Prognosen leicht über Vorjahr. Doch Analysten warnen: Diese Zahlen spiegeln nur die Vergangenheit. Die große Frage lautet, ob die Banken ihre Ausblicke nach unten anpassen.

JPMorgan Chase & Co Aktie Chart

Warum Bankanalysten vorsichtiger werden

Truist-Analyst John McDonald bringt es auf den Punkt: Die Makrosorgen haben „voll durchgeschlagen“. Zwar sieht kaum jemand eine Rezession als Basisszenario. Doch die Modelle der Analysten beinhalten zunehmend niedrigere Zinserträge, gebremstes Wachstum und steigende Rückstellungen für Kreditausfälle.

Das betrifft auch die wichtige Kennziffer Net Interest Income – also den Unterschied zwischen Kreditzinsen und den Zinsen, die Banken auf Einlagen zahlen. Hier dürfte sich die Zinsentwicklung deutlich bemerkbar machen, ebenso wie die Tarifpolitik der US-Regierung.

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Was die Chefs sagen – und was sie nicht sagen

JPMorgan-Chef Jamie Dimon wird sich vermutlich wie gewohnt betont konservativ äußern. In seinem aktuellen Aktionärsbrief warnte er bereits vor geopolitischen Risiken und wirtschaftlichen Unsicherheiten. Auch intern wird überlegt, wie viel man an Rückstellungen für mögliche Rückschläge anheben muss.

Analyst Christopher Marinac sieht darin kein Drama – die Bankmodelle seien breit aufgestellt genug, um durchzukommen. Aber der Ton wird rauer, und viele Anleger hoffen, dass die Banken nicht plötzlich mit einem „Voll-Stopp“ bei ihren Prognosen überraschen.

Was kommende Woche ansteht

Nach dem Auftakt am Freitag geht es am 14. April mit Goldman Sachs weiter, gefolgt von Bank of America und Citigroup am 15. April. Auch hier schwanken die Schätzungen zwischen Stabilität und leichtem Rückgang. Bei Citi etwa wird zwar mehr Umsatz erwartet – aber weniger Gewinn pro Aktie als zu Quartalsbeginn prognostiziert.

KBW-Analyst McGratty bringt es treffend auf den Punkt: Die Bewertungen der Banktitel sind nicht mehr „wolkenloser Himmel“, sondern klar „spätzyklisch“. Das zeigt: Die Berichtssaison könnte ein realistisches Stimmungsbild liefern – und ein Weckruf sein, dass sich die Wirtschaftslage schneller eintrübt als gedacht.

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