US-Aktienmärkte drehen nach Inflationsdaten auf – folgt jetzt die Fed-Wende?

Die US-Börsen reagieren erleichtert auf niedrigere Inflationsdaten. Doch reicht das, um die Fed zu Zinssenkungen zu bewegen?

Auf einen Blick:
  • Inflation in den USA zeigt erstmals seit Monaten deutliche Abkühlung
  • Märkte hoffen auf Zinssenkungen der Fed im Juni
  • Tarifpolitik der Regierung Trump sorgt weiter für Unsicherheit

Die US-Aktienmärkte zeigten sich am Mittwoch erleichtert, nachdem die neuesten Inflationszahlen endlich wieder eine spürbare Entspannung signalisierten. Der Verbraucherpreisindex (CPI) stieg im Februar um 2,8 Prozent im Jahresvergleich – deutlich langsamer als zuletzt und erstmals seit September wieder rückläufig. Doch kann diese Entspannung an der Inflationsfront die US-Notenbank tatsächlich zu Zinssenkungen bewegen?

Hoffnungsschimmer trotz Trump-Zöllen

Für Anleger gab es zuletzt kaum ruhige Tage. Nach turbulenten Wochen sorgte die niedriger als erwartet ausgefallene Inflation für eine kleine Verschnaufpause. Dennoch bleibt die Unsicherheit groß, denn die Handelspolitik der Trump-Regierung mit erhöhten Zöllen sorgt weiter für Nervosität an der Wall Street. Analysten bezweifeln, dass die aktuellen Inflationsdaten ausreichen, um die US-Notenbank Fed kurzfristig zu Zinssenkungen zu bewegen.

Marktbeobachter kommentierten die Lage wie folgt: Die Fed werde voraussichtlich ihre Geldpolitik erst dann lockern, wenn klar sei, wie sich die neuen Zollmaßnahmen tatsächlich auf die Wirtschaft auswirken.

Inflationsdruck lässt nach – Fed bleibt abwartend

Zwar bieten die aktuellen Daten Hoffnung auf eine längere Phase rückläufiger Inflation, doch die US-Notenbank dürfte dennoch vorsichtig bleiben. Die Arbeitsmarktlage und das Wirtschaftswachstum sind weiterhin robust. Zugleich sind die Auswirkungen der neu eingeführten Tarife noch nicht vollständig absehbar.

Experten weisen darauf hin, dass ein Großteil des Inflationsrückgangs im Februar auf einmalige Effekte zurückgeht – etwa günstigere Flugpreise und eine Erholung bei den Bekleidungspreisen. Eine nachhaltige Entspannung bei den Verbraucherpreisen bleibt vorerst abzuwarten.

Börse spekuliert auf Zinssenkung im Sommer

Für Investoren bleibt die Frage nach Zinssenkungen entscheidend. Aktuelle Marktdaten zeigen, dass Anleger zunehmend auf eine Zinssenkung der Fed bis Juni spekulieren – die Wahrscheinlichkeit liegt inzwischen bei über 95 Prozent. Eine Senkung bereits im Mai halten viele Marktteilnehmer dagegen für unwahrscheinlicher. Die abwartende Haltung der Fed spiegelt die Sorge wider, dass die positiven Inflationsdaten nur ein kurzfristiger Effekt sein könnten.

Einige Analysten sehen jedoch Spielraum für die Fed, die Zinsen bei einer Verschlechterung der Konjunkturlage rasch zu senken. Insbesondere dann, wenn der Inflationsdruck weiter abnimmt, könnte die Zentralbank flexibel reagieren und neue Impulse setzen.

Dow Jones Industrial Average Chart

Die Börsenkurse spiegelten diese Unsicherheiten wider: Technologiewerte wie Nvidia oder Palantir verzeichneten kräftige Kursgewinne, während der Dow Jones mit einem Minus von 1,1 Prozent stärker unter Druck stand. Vor allem defensivere Aktien konnten nicht von der besseren Stimmung profitieren, da Investoren weiterhin zwischen Optimismus und Skepsis schwanken.

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