Auf seiner eigenen Internetseite teilte der Versorger Uniper vor wenigen Tagen mit, den Verkaufsprozess für sein Steinkohlekraftwerk Datteln 4 begonnen zu haben. Bis zum 18. Oktober haben Interessenten Zeit, sich auf Deutsch oder Englisch zu melden. Übergeben werden sollen neben dem Kraftwerk selbst auch das dazugehörige Personal und eventuell könnten auch weitere Flächen erworben werden.
An der Börse wird das Ganze schon ein Stück weit gefeiert. Die Uniper-Aktie legte am Freitagmorgen weiter um 4,4 Prozent zu und stieg damit bis auf rund 41,70 Euro. Seit Wochenbeginn sind schon Aufschläge von etwa 15 Prozent zu bewundern. Der Verkaufsprozess dürfte aber nicht ganz unproblematisch werden.
Uniper und das Problem-Kraftwerk
Denn wie die „FAZ“ anzumerken weiß, würde ein Käufer sich mit Datteln 4 auch Streitigkeiten darüber ins Haus holen, ob der Bebauungsplan für das Kraftwerk überhaupt mit geltendem Recht vereinbar ist. Das Oberverwaltungsgericht Münster negierte dies bereits vor Jahren, was vom Bundesverwaltungsgericht allerdings wieder kassiert wurde. Eine neuerliche Entscheidung in Münster steht aktuell noch aus.
Uniper Aktie Chart
Einbringen könnte ein Verkauf Uniper Milliardenbeträge, was die drückende Schuldenlast weiter lockern könnte. Genau das ist auch der Grund, warum die Märkte sehr positiv reagieren. Verbunden ist mit einem Verkauf die Hoffnung, dass Uniper weitere Hürden auf dem Weg zu einer erneuten Privatisierung nehmen kann, welche ohnehin fest vorgesehen ist.
Nur nicht zu früh freuen
Solange sich kein möglicher Käufer für Datteln 4 in Stellung bringt und über einen Kaufpreis nichts Näheres bekannt ist, ist eine abwartende Haltung aus Anlegersicht mit Sicherheit nicht verkehrt. Können Sie zufällig ein Kohlekraftwerk gebrauchen oder kennen Sie jemanden mit dem nötigen Kleingeld, dann melden Sie sich bitte bei Uniper. Ansonsten bleibt abzuwarten, ob dem Unternehmen tatsächlich ein kleiner Befreiungsschlag gelingt oder nicht nur die nächste Hängepartie ins Rollen gebracht wurde.
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