Die Aktienzusammenlegung (Reverse-Split) im Verhältnis 20:1, umgesetzt an diesem Montag, hat den Papieren des Energiekonzerns Uniper von Anfang an kein Glück gebracht. Von 4,03 Euro noch am Freitag, umgerechnet also mehr als 80 Euro, war sie gleich am Montag auf bis zu 62 Euro abgesackt. Nach zwischenzeitlicher Erholung aber brach die Uniper-Aktie am Mittwoch bis zum Mittag zeitweilig 15 Prozent auf 56,20 Euro ein, bevor sie sich wieder fing und mit sechs Prozent Minus bei 63,05 Euro aus dem Xetra-Handel ging. Der Schock zur Mittagsstunde hingegen hatte seinen Grund.
DUH klagt gegen Chlor-Einleitung
Denn kurz zuvor war bekanntgeworden, dass die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ihrer Forderung, dass die Rohrleitungen des schwimmenden LNG-Terminals in Wilhelmshaven nicht weiter mit Chlor gereinigt werden, nun Nachdruck verleiht. Die DUH hat Klage eingereicht. Allerdings nicht gegen Uniper, die Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht richtet sich laut NDR gegen den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).
- Dieser hatte genehmigt, dass Spülungen der Rohre auf dem LNG-Schiff „Höegh Esperanza“ mittels Chlor erlaubt sind, um Algenbewuchs zu verhindern
- Terminal-Betreiber Uniper darf 32 Tonnen Chlor pro Jahr in die Jademündung einleiten, die DUH aber sieht das sensible Ökosystem Wattenmeer gefährdet
„Uniper verschmutzt Wilhelmshaven, die Jade und die Nordsee, obwohl schonendere Alternativen vorhanden sind“, wird DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner im Bericht zitiert.
Uniper-Aktie mit 60 Prozent unter Jahreshoch
In der Tat zeige das zweite schwimmende LNG-Terminal, die Excelerate Excelsior, die vor Wilhelmshaven in Betrieb geht, dass es auch anders gehe: Sie wird dem Bericht zufolge von Chlor- auf Ultraschallreinigung umgerüstet. In einem vertraulichen Bericht, der dem NDR Niedersachsen vorliege, lehne Uniper die Ultraschall-Methode ab, heißt es. Das Betriebsrisiko sei „nicht vertretbar“. Unterdessen werden Aktionäre ebenfalls kein gutes Haar an Uniper lassen: Seit ihrem Hoch Anfang Juni bei 8,05 Euro (umgerechnet 161 Euro) haben deren Anteilscheine rund 60 Prozent an Wert eingebüßt.
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