Nachdem der deutsche Energiekonzern Uniper erst kürzlich im Rahmen des einjährigen Jubiläums ein positives Zwischenfazit zu seinem LNG-Terminal in Wilhelmshaven gezogen hatte, gab es nun einen Dämpfer. Und zwar vonseiten der Deutschen Umwelthilfe (DUH).
Diese hatte gefordert, dass die Rohrleitungen des schwimmenden Terminals (FSRU) nicht weiter mit Chlor gereinigt werden sollen. Uniper nutzt das Chlor vor Ort, um Algenwuchs zu verhindern. Laut Genehmigung der Behörde NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) darf der Konzern pro Jahr 32 Tonnen Chlor in die Jademündung bei Wilhelmshaven einleiten.
Wegen Chlor-Nutzung: DUH reicht Klage ein
Jetzt hat die DUH vor dem Bundesverwaltungsgericht Klage gegen die Behörde NLWKN eingereicht. Die Begründung: Durch den Chlor-Einsatz werde das sensible Ökosystem des Wattenmeers beeinträchtigt. Die von der Behörde erteilte Genehmigung sei rechtswidrig und solle rückgängig gemacht werden.
„Uniper verschmutzt Wilhelmshaven, die Jade und die Nordsee, obwohl schonendere Alternativen vorhanden sind“, betonte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller Kraenner.
Uniper setzt weiterhin auf Chlor – Rückendeckung von Behörde
Besonders brisant: Das zweite schwimmende LNG-Terminal „Excelerate Excelsior“, das derzeit ebenfalls vor Wilhelmshaven in Betrieb geht, wurde bereits von Chlor auf Ultraschallreinigung umgestellt. Uniper lehnt für sein Terminal „Höegh Esperanza“ jene Säuberungsmethode jedoch ab. Dabei hatte der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer (die Grünen) noch im Sommer betont, dass beide LNG-Terminals künftig ohne Chlor auskommen würden.
Unterstützung bekam Uniper zuletzt von der Behörde NLWKN. Der Landesbetrieb kam im Rahmen einer Wasseruntersuchung zu dem Schluss, dass die Messwerte rund um Chlor und andere Nebenprodukte in den letzten elf Monaten „überwiegend sogar unter der jeweiligen Nachweisgrenze“ gelegen hätten.
LNG-Terminal „Höegh Esperanza“: Deutschlands Zünglein an der Waage
Zur Einordnung: Das schwimmende LNG-Terminal „Höegh Esperanza“ ging am 21. Dezember 2022 vor Wilhelmshaven in Betrieb. Seither hat die Regasifizierungsanlage etwa sieben Millionen Kubikmeter Flüssigerdgas aufgenommen. Dieses wurde bis dato in rund vier Milliarden Kubikmeter Erdgas umgewandelt und anschließend in das hiesige Ferngasnetz eingespeist. Das per Schiff transportierte LNG spielt eine wichtige Rolle für die Energieversorgung Deutschlands infolge der ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland.
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