Uniper-Aktie: Alles hat ein Ende!

Uniper plant Kapitalschnitt – Börse reagiert panisch – Was der Konzern vorhat und worauf es jetzt ankommt.

Auf einen Blick:
  • Uniper will über einen Kapitalschnitt einen Großteil der Staatsbeteiligung losschlagen.
  • Die Uniper-Aktie krachte zunächst deutlich ein.
  • Lesen Sie hier, was der Konzern genau vorhat.

Die Uniper-Aktie war am Mittwoch und Donnerstag im freien Fall. In der Spitze krachte der Titel am Donnerstagvormittag auf bis zu 3,8 Euro ein. Zum Vergleich: Am Mittwochmorgen hatte die Uniper-Aktie noch bei knapp 5 Euro notiert.

Aber was war passiert? Der Kraftwerksbetreiber und Energieimporteur kündigte am Mittwoch eine außerordentliche Hauptversammlung an, auf der ein umfangreicher Kapitalschnitt beschlossen werden soll. Dadurch will sich Uniper in die Lage versetzen, die Staatsbeteiligung aufzulösen. Der deutsche Staat war im letzten Jahr wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs für den deutschen Gas-Markt und der Milliardenverluste von Uniper in einem Hauruckverfahren mit 99 Prozent bei dem Konzern eingestiegen, um die deutsche Energieversorgung aufrechtzuerhalten.

Staatsbeteiligung reduzieren – Dividenden ermöglichen: Uniper forciert Kapitalschnitt

Die Milliardenverluste aus 2022 hatten einen erheblichen Bilanzverlust zur Folge. Dieser verhindert aktuell die Dividendenausschüttung an die Aktionäre. Gleichzeitig hatten die Staatshilfen bzw. der Einstieg des Bundes das Grundkapital massiv aufgebläht. Mit der Kapitalherabsetzung will das Management beiden Problem begegnen. Konkret soll das Grundkapital von nominal 14,16 Milliarden auf 416 Millionen Euro reduziert werden. Dadurch wird der Bilanzverlust ausgeglichen und es können wieder Ausschüttungen erfolgen.

Zunächst plant Uniper eine Aktienzusammenlegung im Verhältnis 20 zu 1. Das heißt: Hält ein Aktionär derzeit 20 Uniper-Papiere, werden daraus nach der Kapitalmaßnahme genau 1 Aktie. Der Aktienkurs müsste also um das Zwanzigfache steigen, damit die Aktionäre keinen Wertverlust hätten. Die Maßnahme dient auch dazu, dass der Bund Aktienpakete einfacher verkaufen kann. So will der deutsche Staat nach dem Kapitalschnitt bis 2028 seinen Anteil auf 25 Prozent absenken.

Der Markt sah darin am Mittwoch und Donnerstag offenbar ein Alarmsignal. Denn der Aktie droht durch den Kapitalschnitt nicht nur eine Entwertung, sondern auch eine durch den Staat angeheizte Verkaufswelle.

Neue Quartalszahlen bald

Am 8. Dezember findet nun die außerordentliche Hauptversammlung statt, auf der sich das Management die Kapitalherabsetzung bestätigen lassen will.

Zuvor dürfte der Fokus aber auf den Q3-Zahlen liegen, die am 31. Oktober anstehen. Im zweiten Quartal hatte Uniper indes mit starken Gewinnen überzeugt – da sich die Gasmärkte nach den Verwerfungen im letzten Jahr inzwischen normalisiert haben. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet das Management in Sachen Nettogewinn einen mittleren einstelligen Milliardenbetrag. Interessant dürften Ende Oktober nun die Aussagen zu den kommenden Jahren werden.

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