Das Analysehaus Bernstein Research hat die Verkaufsempfehlung für die Unilever-Aktie kürzlich einmal mehr bestätigt. Begründet wird der negative Ausblick dabei unter anderem mit Blick auf das in der Produktion wichtige Palmöl. Jenes werde bisher nicht nachhaltig gefördert, was Unternehmen aus der Lebensmittelbranche in Zukunft schwer unter Druck setzen könnte.
Bei Unilever gibt es unzählige Produkte, die mit Palmöl hergestellt werden. Entsprechend aufwendig und vor allem kostenintensiv könnte es sein, hier neue Zertifizierungen für den Klimaschutze einzuhalten, was zu weiteren Kosten führen könnte. Zudem dürften die Hersteller sich auch nach (teureren) Alternativen umsehen, was den Kostendruck langfristig noch weiter erhöhen könnte.
Unilever: Bröckelt die Marge?
Einfach ausgedrückt sorgt sich Bernstein Research darum, dass Margen und Gewinne bei Unilever weiter einbrechen könnten, als es von den Aktionären bisher berücksichtig wird. Zwar greifen die Experten damit ein gutes Stück in die Zukunft, dennoch reagieren die Anleger besorgt. Die in den USA gehandelten ADRs von Unilever verloren am Mittwoch um knapp 0,5 Prozent an Wert und fielen unter die nicht unwichtige Linie bei 50 US-Dollar.
Per Handelsschluss standen nur noch 49,77 Dollar auf dem Ticker und der Druck von oben scheint weiterhin anzuhalten. Schon seit einigen Wochen befindet die Aktie sich in einer Korrekturbewegung und die Tiefststände des laufenden Jahres sind nicht mehr allzu weit entfernt.
Große Herausforderungen
Nicht nur Palmöl bereitet den Anlegern derzeit sorgen. Auch die hartnäckige Inflation ist in der Lebensmittelbranche ein Problem. Unilever konnte steigende Kosten zwar zu weiten Teilen an die Verbraucher weitergeben. Es zeichnet sich aber ein Trend hin zu günstigeren Anbietern an, was mittelfristig dem Geschäftsmodell schaden könnte. Unter den gegenwärtigen Voraussetzungen ist eine spontane Erholungsrallye da eher unwahrscheinlich, wenngleich nicht unmöglich.
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