Die Umicore-Aktie legte heute an der Euronext Brüssel rund 10 % zu. Der Auslöser: Ein klarer Plan für die kommenden Jahre, den CEO Bart Sap beim Capital Markets Day präsentierte. Das Unternehmen will bis 2028 weniger investieren, profitabler werden – und trotzdem beim Wachstumsmarkt E-Mobilität vorn mitspielen.
Weniger ist mehr: Milliarden-Kürzung beim Investitionsprogramm
Umicore will in den Jahren 2025 bis 2028 nur noch rund 2,1 Milliarden Euro investieren – 1,4 Milliarden weniger als bisher geplant. Die Hälfte der Kürzungen entfällt auf das Geschäft mit Batteriematerialien. Dort hat man in den vergangenen Jahren viel Kapital gebunden, ohne dass der erhoffte Gewinnsprung kam.
Die neue Linie: Anlagen besser auslasten, Kosten senken, weniger expandieren – und gezielter wachsen. Investitionen konzentrieren sich auf das, was läuft: etwa die Edelmetall-Raffinerie in Hoboken, die künftig noch effizienter und umweltfreundlicher arbeiten soll.
Fundament bleibt stark: Basisgeschäfte liefern das Geld
Katalysatoren, Recycling und Spezialmaterialien – diese drei Sparten gelten als „Foundation Businesses“. Hier will Umicore bis 2028 über zwei Milliarden Euro an freiem Cashflow erwirtschaften. Besonders stark zeigen sich das Katalysatorgeschäft (über 1,4 Milliarden Euro Cashflow geplant) und das Edelmetall-Recycling (400 Millionen Euro).
Die Margenziele liegen bei 25 % bis 35 % – für einen Industrie-Konzern außergewöhnlich. Diese Bereiche finanzieren also nicht nur sich selbst, sondern auch die Batterieambitionen des Unternehmens.
Umicore Aktie Chart
Batteriematerialien: Ein neues Kapitel
Die große Baustelle bleibt das Batteriegeschäft – insbesondere die Kathodenmaterialien (CAM). Hier wurde massiv investiert, der Erfolg blieb aber aus. Umicore zieht nun die Reißleine: Nur noch 370 Millionen Euro werden investiert, um bestehende Projekte in Polen und Südkorea abzuschließen.
Ziel: 2026 wieder EBITDA-positiv, 2027 auch beim operativen Ergebnis. Ab 2028 sollen rund 1,1 Milliarden Euro Umsatz und bis zu 325 Millionen Euro EBITDA möglich sein.
Gleichzeitig prüft Umicore neue Partnerschaften, um das Risiko zu teilen – etwa über das Joint Venture IONWAY mit Volkswagen.
Neue Lieferverträge für die Batterie-Zukunft
Parallel zum Strategie-Update gab es gute Nachrichten aus dem Einkauf: Umicore sicherte sich langfristige Lieferverträge mit CNGR (China) und Eco&Dream (Südkorea) für sogenannte pCAM-Vorprodukte. Damit deckt der Konzern den Bedarf seiner Kunden in Nordamerika und Asien ab.
Diese Bausteine sind essenziell für die Batterieleistung – und mit den neuen Partnern kann Umicore sein Angebot künftig breiter und nachhaltiger aufstellen.
Fazit: Die Strategie wirkt
Noch vor einem Jahr war Umicore ein Sanierungsfall im Batteriegeschäft, nachdem eine Wertminderung die Bilanz stark belastete. Heute präsentiert sich der Konzern mit neuem Fokus, realistischen Zielen und soliden Fundamenten. Der Markt honoriert das. Ob die Erholung dauerhaft ist, hängt jetzt davon ab, ob der Turnaround im Batteriebereich gelingt – und ob die Partnerschaften Früchte tragen.
Umicore-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Umicore-Analyse vom 31. März liefert die Antwort:
Die neusten Umicore-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Umicore-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 31. März erfahren Sie was jetzt zu tun ist.