UBS Aktie: Die Übernahme-Geschichte!

Amerikanischer Bankier Bob Diamond enthüllt verworfenen Rettungsplan für die Credit Suisse mit einer Fünf-Milliarden-Dollar-Offerte für die Investmentsparte.

Auf einen Blick:
  • Abgelehntes Übernahmeangebot vor UBS-Fusion
  • Milliarden-Gebot für skandalbelastete Investmentsparte
  • Mehrere Interessentengruppen für verschiedene Geschäftsbereiche
  • Alternative zur Gesamtübernahme verworfen

Ein Jahr vor der UBS-Übernahme lag offenbar ein Angebot für die Investmentbank der Credit Suisse vor. Die damalige CS-Führung unter Axel Lehmann lehnte dieses jedoch ab. Das Angebot stammte vom amerikanischen Spitzenbanker Bob Diamond, der dies in einem Interview mit der „Sonntagszeitung“ bestätigte.

Diamond traf sich im Mai 2022 mit Verwaltungsratspräsident Lehmann am Hauptsitz der Credit Suisse in Zürich. Sein Plan sah vor, die gesamte Investmentbank der CS für rund fünf Milliarden Dollar zu übernehmen und damit die in zahlreiche Skandale verwickelte Sparte vollständig aus der Grossbank herauszulösen. Die CS wäre danach noch mit 25 Prozent beteiligt geblieben, und die neuen Besitzer hätten für die CS-Kunden die nötigen Finanzprodukte hergestellt.

Nach dem ersten Treffen folgten laut Diamond weitere Gespräche im Sommer und September 2022. Letztendlich lehnte die CS das Angebot jedoch ab mit der Begründung, dass sie mit anderen Plänen bereits zu weit fortgeschritten sei.

Rettungsversuch in letzter Minute

Anfang 2023 gab es noch einmal erfolglose Kontaktversuche mit der CS. An diesen Bemühungen waren drei verschiedene Gruppen beteiligt: Diamonds Gruppe, die die Investmentbank abtrennen wollte, eine zweite Gruppe mit Interesse am Privatkundengeschäft und dem Private Banking, sowie eine dritte Gruppe, die das Asset Management erwerben wollte.

Im Interview äusserte sich Diamond überzeugt, dass die CS durch diesen Plan hätte gerettet werden können. Die Schweiz hätte damit weiterhin zwei glaubwürdige Grossbanken behalten.

Solide Geschäftsbereiche als Überlebenschance

Das Privatkundengeschäft der CS sei grundsolide gewesen, betonte Diamond, und auch das Private-Banking-Geschäft sei mehr oder weniger stabil gewesen. „Wenn man die Investmentbank und das Asset Management abgetrennt hätte, wäre ein kleinerer, gesunder Kern übrig geblieben, der viel einfacher zu verwalten gewesen wäre und der überlebt hätte.“

Die Geschichte nahm jedoch einen anderen Verlauf. Am 19. März 2023 verkündeten Finanzministerin Karin Keller-Sutter und die Führungen beider Banken an einer Medienkonferenz die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS.

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