Der Cloud-Dienst Twilio hat für Unternehmen aller Art ein interessantes Angebot. Vereinfacht ausgedrückt verspricht der Anbieter, das Kundenmanagement zu weiten Teilen auszulagern. In Zukunft soll dabei auch generative KI in Form von ChatGPT zum Einsatz kommen. Es braucht nicht allzu viel Fantasie, um sich hier allerlei Möglichkeiten auszudenken.
Im Prinzip könnte es mittelfristig möglich sein, dass Unternehmen ganze Abteilungen ersetzen können, während die Kunden noch immer ein personalisiertes und vor allem zufriedenstellendes Erlebnis haben. Doch so gut das alles auch in der Theorie klingen mag, in der Praxis ist bisher noch (zu) wenig angekommen. Das betrifft vor allem die Bilanzen des Unternehmens.
Die Twilio-Aktie im langsamen Sinkflug
Twilio konnte die Umsätze im vergangenen Quartal nur noch in einem sehr überschaubaren Maße steigern und Verluste lediglich begrenzen. Auf einen Gewinn müssen die Aktionäre weiterhin warten. Das passt nicht unbedingt zur Erwartungshaltung eines rasanten Wachstums, welche nicht wenige Anleger eingenommen haben dürften.
In der Folge erlebt die Twilio-Aktie nun schon seit Wochen einen schleichenden Niedergang. Seit dem Kurssprung von Ende Mai ging es um nicht ganz 16 Prozent in die Tiefe und kürzlich unterschritt die Aktie die wichtige 100-Tage-Linie. Das verspricht für die kommenden Tage und Wochen nicht unbedingt das Beste.
Fehlt den Anlegern die Geduld?
Nun dürfte es etwas früh sein, um schon endgültig über die Zukunft von Twilio zu urteilen. Das Geschäftsmodell wird noch Zeit brauchen, gerade auch was die Integration von generativer KI angeht. Doch mit der Geduld scheint es an der Börse derzeit noch immer nicht allzu weit her zu sein. Die Twilio-Aktie tut sich ohne weitere Neuigkeiten auch in einem freundlichen Handelsumfeld schwer und fiel am Dienstagmorgen um rund 0,5 Prozent auf 54,70 Euro zurück.
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