Liebe Leserin, lieber Leser,
es ging vorgestern noch einmal kräftig „zur Sache“ bei der TUI-Aktie und vor allem den Bezugsrechten. „Zur Sache“ bedeutet hier leider „südwärts“ in den Kursen. Der letzte Kurs des Bezugsrechtes, der festgestellt wurde, lag am 12. April bei nur noch 0,56 Euro. Zum Vergleich: Am 28. März lagen die Notierungen bei rund 6 Euro.
Deshalb war die Kapitalerhöhung so holprig!
Das ist schon ungewöhnlich heftig „schief gegangen“. Viele Investoren fragen sich, wie es zu diesem desaströsen Kursverlauf kommen konnte. Dass eine Kapitalerhöhung belastend für die Kurse ist, ist ja nichts Ungewöhnliches. Aber so etwas wie jetzt bei TUI ist eher selten. Das passiert, wenn ein Großaktionär, der 30% vor der Kapitalerhöhung hält, ,von dieser ausgeschlossen wird. Konkret geht es dabei um den russischen Oligarchen Alexei Alexandrowitsch Mordaschow. Dieser hatte vor der Kapitalerhöhung Kontrolle über einen Anteil von 30% von TUI. (Da waren noch vorher Aktienüberträge auf seine Frau und eine Firma. Auf diese Vorgänge will ich aber an dieser Stelle nicht eingehen, weil sie nichts an der Kontrolle durch Mordaschow änderten.) Dieser russische Großaktionär war aber aufgrund von EU-Sanktionen nicht berechtigt, an der Kapitalerhöhung teilzunehmen. Er hat aber Bezugsrechte erhalten.
Bezugsrechte überfluten den Markt
Wenn ein Aktionär nicht an der Kapitalerhöhung teilnehmen will oder wie in diesem Fall kann, wird er seine Bezugsrechte verkaufen. Das hat Mordaschow sicherlich getan. Das Ergebnis eines solchen starken Angebots haben wir gesehen. Die Kurse rauschen in den Keller. Arbitrageure verkaufen dann auch die Altaktien leer, um das so entstehende Ungleichgewicht auszugleichen. Die Aktien fallen ebenfalls entsprechend. Allerdings ist das wohl mit dem Ende der Kapitalerhöhung beendet. Nun kommt es darauf an, dass TUI wieder klare Gewinne ausweist. Die Chancen dafür stehen übrigens nicht schlecht, wie die Buchungszahlen anzeigen.
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