TUI erlebt an der Börse stürmische Zeiten. Das liegt an der Ende März gestarteten Kapitalerhöhung, durch die der Reisekonzern 1,8 Milliarden Euro frisches Kapital einsammeln will, um damit Corona-Schulden zu tilgen. Am Mittwoch endete nun der Handel sämtlicher Bezugsrechte, die wie die TUI-Aktie selbst zuletzt massive Schwankungen erlebt hatten – mit starker Tendenz nach unten. Am Freitag zum Xetra-Handelsschluss notierten die regulären Papiere von TUI bei 6,36 Euro, nur leicht über dem Tiefststand von 6,17 Euro vom 4. April. Ein guter Zeitpunkt, um bei TUI einzusteigen? Eher nicht, heißt es aus berufenem Munde.
Analyst prognostiziert Überhang an Aktien
Analyst Jamie Rollo von Morgan Stanley rät laut Medienberichten, TUI-Aktien weiterhin zu meiden. Der Experte der US-Investmentbank rechnet demnach mit einer schwachen Aufnahme der neuen Aktien durch Investoren. Die Folge sei „ein großer Überhang“ an Aktien, was zukünftig latent auf den Aktienkurs drücke, so Rollo. Der stark gefallene Preis für die Bezugsrechte dürfte dem Analysten Recht geben, heißt es dazu beim Handelsblatt.
In der Tat ging es seit dem Start des Bezugsrechtshandels Ende März mit deren Kurs im Xetra-Handel heftig auf und ab. Am ersten Handelstag stieg dieser vom Startpreis bei 5,55 Euro auf bis zu 6,99 Euro. Anschließend rutschte er laut finanzen.net unter starken Schwankungen bis auf unter einen Euro ab. Am Donnerstag vor Ostern aber schnellte ihr Preis wieder um fast 160 Prozent auf 2,87 Euro in die Höhe, um bis zum Mittwoch wieder stark zu fallen.
- Börsentäglich wechselten im Xetra-Handel im Schnitt fast sieben Millionen Bezugsrechte die Besitzer
- Das Bezugsverhältnis beträgt 8 zu 3, drei bestehende Aktien berechtigen zum Kauf von acht neuen Aktien
Bald 329 Millionen neue TUI-Aktien am Markt
Und das ist beileibe keine Kleinigkeit: Das Kapital des Reisekonzerns wird nun um 328.910.448 neue Aktien steigen. Am kommenden Dienstag kommt es zu einer Privatplatzierung etwaig verbliebener Restaktien. Handelsaufnahme der neuen TUI-Aktien ist dann am 24. April. Zur Einordnung: Vor der Kapitalerhöhung betrug deren Anzahl lediglich 178.520.585 Stück.
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