Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von TUI hat ihren Niedergang offenbar erst einmal gestoppt. Nachdem die Papiere des Reisekonzerns am Montag im Xetra-Handel bis auf 15,15 Euro zurückgefallen waren, zugleich der tiefste Stand in diesem Börsenjahr, verbesserten sie sich wieder auf 16,17 Euro am Abend. Damit hatte die TUI-Aktie im Vergleich zum Schlusskurs vom Freitag sogar ein kleines Plus von 1,6 Prozent geschafft. Das Unternehmen selbst bleibt sich ohnehin treu – und überschüttet die Öffentlichkeit geradezu mit Mut machenden Nachrichten. Bei TUI glauben sie fest an eine Zukunft – und haben große Pläne.
TUI Blue feiert Hoteleröffnung auf Mallorca
Denn der Konzern, durch die Pandemie ab 2020 enorm in Schieflage geraten, verzeichnete zum Jahresauftakt nicht nur Neubuchungszahlen die laut TUI-Chef Stefan Baumert „deutlich über den Vorjahreswerten und teilweise sogar über denen des Vorkrisenjahrs 2019 liegen“, auch an anderer Stelle gibt man sich zuversichtlich – und hat gebaut. TUI Blue feierte jetzt die erste Hoteleröffnung des Jahres auf Mallorca.
Hochsaison für Hotel-Neueröffnungen sei typischerweise der Monat Mai, doch das TUI Blue Levante auf Mallorca starte bereits vorzeitig in das Reisejahr 2024, so die Mitteilung. „Urlauber können so bereits die Frühlingstemperaturen nutzen, um den Neuzugang auf der beliebten Ferieninsel zu testen“, heißt es zur Erklärung. Das TUI BLUE Levante erwarte die Gäste direkt am Strand von Cala Bona und sei ganz auf die Bedürfnisse von erwachsenen Urlaubern ab 16 Jahren ausgerichtet.
- Neben Sportkursen für Ausdauer, Kräftigung und Entspannung bietet es demnach verschiedene Wellness-Angebote an
- Darüber hinaus finden vielfältige Tagesaktivitäten und Abendunterhaltung statt, wie zum Beispiel Gin-Tastings oder Sprach- und Kochkurse
Das bestehende Hotel wurde laut TUI in den vergangenen Wochen im Stil der Lifestyle-Marke weiterentwickelt.
TUI plant offenbar 200 Neueröffnungen
„Gute Hotelstandorte auf Mallorca sind heißbegehrt“, davon ist Artur Gerber, Geschäftsführer TUI Blue, überzeugt. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir mit dem TUI Blue Levante bereits das fünfte Hotel der Marke auf der Insel eröffnen und unseren Gästen maßgeschneiderte Urlaubserlebnisse bieten können.“ Und dabei soll es nicht bleiben. Für diesen Sommer seien vier weitere TUI Blue Hoteleröffnungen geplant, auf Zypern und Menorca sowie in Ägypten und Thailand.
Und doch war das laut eines Medienberichts erst der Anfang. Noch habe der Reisekonzern mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen – etwa auf der Schuldenseite, heißt es beim Handelsblatt. Das Management wolle sich dadurch jedoch nicht vom Wachstum abhalten lassen. So soll die Zahl der Hotels unter der Marke TUI Blue in weitaus größerem Ausmaß steigen. „In Branchenkreisen ist von bis zu 300 Häusern die Rede. Aktuell sind es rund 100 Blue-Hotels in 19 Ländern“, heißt es. Zum Tedil in Eigenregie, zum Teil mit Partnern.
TUI bestätigt 13 Neueröffnungen
Für die kommenden zwei Jahre sind zunächst 13 Neueröffnungen auf vier Kontinenten bestätigt. TUI BLUE nehme mit diesem Wachstumsschritt komplett neue Destinationen in das Hotelangebot auf, darunter China, Senegal, Kambodscha und Curaçao, heißt es in einer Unternehmens-Mitteilung. Für neue Akzente im Portfolio sorgen zukünftig demnach
- ein Hotel im westafrikanischen Senegal
- sowie ein Neubau auf der karibischen Insel Curaçao
„Wir wachsen mit internationalen Partnerinnen und Partnern auf vier Kontinenten. Dieser Meilenstein zeigt, dass wir mit der Marke TUI BLUE und der Gestaltung individueller Hotelerlebnisse einen weltweiten Trend bedienen“, sagt Erik Friemuth, Managing Director TUI Hotels & Resorts. Ein weiterer Ausbau des Hotelportfolios sei bereits in Planung, sagt er, ohne konkrete Ziele zu benennen.
TUI fährt „Asset Right Strategie“
“Wir möchten TUI BLUE als einen Gäste-Magnet für spannende neue Urlaubsziele etablieren“, betont auch Artur Gerber, Geschäftsführer von TUI BLUE. „In Dubai und Hongkong haben wir dazu Teams aus erfahrenen Hotel-Entwicklern aufgebaut, die derzeit die nächsten Wachstumsschritte verhandeln.“ Das TUI BLUE Modell bietet Partnern laut Konzern „die Möglichkeit Performance und Umsätze ihrer Hotels zu steigern, Kosten zu optimieren und den Hotelbetrieb noch effizienter zu gestalten“.
TUI verfolgt seit einigen Jahren diese sogenannte „Asset Right Strategie“, heißt es beim Handelsblatt. Um den Kunden etwa ein passendes Hotel anbieten zu können, müsse der Konzern dieses nicht besitzen. „Hotels und andere Assets wurden an Partner gegeben, das entlastet die Bilanz.“ Dieses Modell habe – neben der Staatshilfe in Höhe von 4,3 Milliarden Euro – dem Unternehmen geholfen, die Pandemie zu überstehen. So verkaufte TUI im Mai 2021 demnach ein Immobilienportfolio mit 21 Objekten an den Partner Riu, managt die Hotels aber weiter mit diesem zusammen.
Niedriger TUI-Kurs, unterschiedliche Kursziele
An den Aktienmärkten ist der Optimismus indes bislang nicht angekommen. Trotz einer weiteren Verbesserung am Dienstagvormittag, ein Plus von gut zwei Prozent bis auf rund 16,50 Euro, beläuft sich das Minus aus dem vergangenen Monat noch immer auf gut 15 Prozent. Der Abschlag aus dem zurückliegenden Jahr beträgt sogar 40 Prozent.
Die Kursziele gehen dabei weit auseinander. Während Deutsche Bank und Bernstein Research an eine Rückkehr der TUI-Aktie glauben, sehen andere noch weiteres Abwärtspotenzial.
- Deutsche Bank: 19,00 Euro, +15,7%
- UBS Bank: 11,20 Euro, -32,2%
- Barclays Capital: 14,20 Euro, -14,0%
- Bernstein Research: 20,00 Euro, +21,2%
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