Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von TUI, im November noch auf dem absteigenden Ast, hat spätestens zum Monatswechsel richtig Fahrt aufgenommen. Am ersten Handelstag im Dezember auf Xetra noch mit 7,35 Euro bewertet, hatten die Papiere des Reisekonzerns am Montag bei 8,70 Euro ein neues Jahreshoch ausgebildet. Es gibt offensichtlich gute Gründe, warum die TUI-Aktie aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht ist. Allerdings: Der Tag der Wahrheit steht erst noch bevor.
TUI legt am Mittwoch Quartals- und Jahresbericht vor
Denn am morgigen Mittwoch wird TUI seinen jüngsten Quartalsbericht sowie das Ergebnis seines bereits Ende September beendeten Geschäftsjahr 2024 vorlegen. Noch darf über die Entwicklung bei Europas größtem Touristikkonzern spekuliert werden, doch die Anzeichen mehren sich, dass die positive Entwicklung der Vorquartale sich fortgesetzt haben dürfte. Daran haben zahlreiche Beobachter keinen Zweifel – und TUI selbst hat dafür vor kurzem die Grundlagen gelegt.
„TUI geht im Sommer 2025 mit dem größten und vielseitigsten Urlaubsangebot an den Start und setzt damit den Wachstumskurs konsequent fort“, hatte das Unternehmen in der Vorwoche gemeldet. Man biete mehr Reisemöglichkeiten, sagte Benjamin Jacobi, Vorsitzender der TUI Deutschland Geschäftsführung, bei der Vorstellung des Sommerprogramms 2025 in Berlin. Der Reiseanbieter erweitert demnach nicht nur das Angebot bei den eigenen Hotelmarken erheblich, sondern nimmt auch zahlreiche Hotels neu ins Programm.
- „Unsere Gäste profitieren dadurch von 400.000 zusätzlichen Urlaubsmöglichkeiten in den beliebtesten Reisezielen“, so Jacobi.
- Insbesondere Reiseziele in der Türkei, in Griechenland, auf den Kanaren, in Ägypten und Dubai stehen demnach im Mittelpunkt
TUI weitet Flugangebot für 2025 aus
Die Wintersaison verzeichnet laut TUI ebenfalls ein starkes Wachstum. Urlauber buchten Sonne, Strand und Meer, was Ägypten und den Kanarischen Inseln „ein deutliches Buchungsplus beschert“, wie es heißt. Auch entscheiden sich demnach immer mehr Urlauber im Winterhalbjahr für eine Reise in die Türkei. „Mit einem Buchungsplus von über 30 Prozent ist die türkische Riviera das Aufsteigerziel am Mittelmeer und Nummer drei im Beliebtheitsranking hinter Hurghada und Fuerteventura“, so TUI. Doch dabei soll es nicht bleiben.
TUI will „den Erfolg des starken Sommers 2024“ mit mehr als einer Million Gäste in der Türkei im nächsten Sommer nach eigenen Angaben übertreffen und baut das Flugangebot auf mehr als 1.600 wöchentliche Verbindungen nach Antalya, Dalaman, Bodrum und Izmir weiter aus. Die griechischen Inseln starteten demnach ebenfalls mit einem hohen Buchungsplus in die Sommersaison. Auch hier erwartet TUI wieder mehr als eine Million Urlauber aus Deutschland. Vor allem die eigenen Hotelmarken bleiben den Angaben zufolge Wachstumstreiber, jeder dritte Urlauber entscheide sich in den Top-Zielen am Mittelmeer für ein TUI-Hotel. Als größter Ferienhotelier Europas will TUI das Portfolio mittelfristig auf 600 Hotels weltweit ausbauen.
Shortseller zieht sich bei TUI zurück
Das waren im Vorfeld der Zahlen alles Mut machende Prognosen, die sich direkt im Kursverlauf der TUI-Aktie bemerkbar machten. Am Donnerstag, dem Tag der Präsentation, ging es mit den Papieren von zuvor 7,91 Euro hinauf auf 8,33 Euro. Auch in den Folgetagen ging der Anstieg weiter, wenngleich TUI die Höchstbewertung vom Montag nicht ganz halten konnte.
- Dennoch hat TUI auch beim aktuellen Kursstand seinen Börsenwert binnen eines Jahres um gut 20 Prozent gesteigert
- Das Plus seit ihrem Tiefstand im August, als nur noch 5,05 Euro auf dem Kurszettel standen, beläuft sich auf sogar 70 Prozent
Damit haben sich eine Reihe von Shortsellern, die auf weiter sinkende Kurse bei TUI spekuliert hatten, offensichtlich verzockt. Ein Leerverkäufer hat das offenbar bemerkt. Marshall Wace LLP hatte laut Bundesanzeiger seine Short-Position am 20. November noch einmal erhöht, von Ende Oktober bei 1,69 Prozent auf 1,80 Prozent aller TUI-Anteile. Ein Tag nach der Vorstellung der Prognose für das Geschäftsjahr 2025 in Berlin kam es dann zu einem Umdenken. Marshall hat seine Anteile auf jetzt 1,65 Prozent reduziert, bleibt duetlich vor D.E. Shaw & Co mit aktuell 0,82 Prozent dennoch der größte Leerverkäufer in TUI.
Kursziele für TUI-Aktie bis 10,50 Euro
Ob sich das rächt, wird sich wohl am Mittwoch nach den Zahlen zeigen. Die Analysten jedenfalls rechen mit einem guten Ergebnis bei TUI. Laut finanzen.net wird von institutionellen Beobachtern im Schnitt ein Gewinn je Aktie von 1,05 Euro prognostiziert. Ein Fiskaljahr zuvor waren es demnach lediglich 0,800 Euro. Im Vorjahr hatte der Konzern Erlöse von insgesamt 20,67 Milliarden Euro gemeldet. Beim Umsatz im jüngst beendeten Fiskaljahr gehen sie nun von 22,87 Milliarden Euro aus.
Das durchschnittliche Kursziel für die TUI-Aktie liegt laut marketscreener.com im Übrigen aktuell bei 9,64 Euro. Die Deutsche Bank hatte im September die Prognose bei sogar 10,50 Euro belassen und daran bis heute nicht gerüttelt. Am Mittwoch, dem Tag der Wahrheit, wird sich wohl zeigen, ob die Bank mit ihrem Optimismus richtig gelegen hat.
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