TUI erlebt aktuell eine turbulente Zeit. Das ist auch am aktuellen Kurs der Aktie des Touristik-Konzerns abzulesen. Im Zickzack-Kurs schiebt sie sich aber immerhin tendenziell wieder nach oben. Nach einem Plus von rund 1,5 Prozent notierte die TUI-Aktie am Donnerstagnachmittag wieder bei 5,54 Euro – und damit sechs Prozent höher als am letzten Handelstag 2020, als nur 5,22 Euro auf dem Kurszettel der TUI stand. In einer Teilverstaatlichung des Konzerns sahen viele offenbar die einzige Option.
Weitere 1,8 Milliarden für TUI
Denn seit Dienstag steht fest: TUI soll „mit dem Bund als Großaktionär die besonders harte Corona-Durststrecke im Winter überstehen“. Formal vollzogen sei der Tausch von Einlagen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) in direkte Anteile am größten Touristikkonzern der Welt zwar noch nicht, heißt es etwa bei der Saarbrücker Zeitung. Die bisherigen TUI-Eigner beschlossen demnach auf einer außerordentlichen Hauptversammlung jedoch fast einstimmig, dass der WSF nun das Recht dazu erhalte.
Mit jeweils mehr als 97,9 Prozent der Aktionärsstimmen machten sie laut Handelsblatt den Weg frei für ein weiteres, 1,8 Milliarden Euro schweres Rettungspaket, an dem sie sich selbst mit rund 500 Millionen Euro beteiligen wollen. „Eine echte Wahl hatten die Anteilseigner allerdings nicht“, so der Bericht. Ohne Einverständnis wäre demnach die Anfang Dezember vereinbarte Staatshilfe geplatzt, die nach bereits gewährten drei Milliarden Euro an Staatshilfen weitere 1,3 Milliarden Euro aus der öffentlichen Hand vorsehe.
Der Totalverlust drohte
Gäbe es dieses Rettungspaket nicht, hatte der TUI-Vorstand laut des Berichts schon in seiner Einladung zur Hauptversammlung erklärt, drohe dem Unternehmen eine „Bestandsgefährdung“ und damit „ein möglicher Totalverlust für die Aktionäre“. Dieser ist nun wohl abgewendet – mit Folgen: Seit ihrem Tiefststand am 14. Dezember bei 4,24 Euro, hat die TUI-Aktie wieder annähernd ein Drittel an Wert dazugewonnen.
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