Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von TUI scheint ihre größte Schwächephase hinter sich zu haben. Nachdem die Papiere des Reisekonzerns Mitte des Monats noch bei mehr als 7 Euro gehandelt worden waren, fielen sie in der Folge auf weniger als 6 Euro zurück. Es war die Reaktion der Anleger auf die Ausgabe einer Wandelanleihe, die eigentlich bei der Entschuldung des Konzerns helfen soll. Nun aber zeigt sich die TUI-Aktie wieder leicht erholt bei 6,10 Euro. Im Unternehmen ist man ohnehin zuversichtlich, bei den Kreuzfahrten der „Mein Schiff“-Flotte ganz besonders. Man hat auch hier einen Rekord vor Augen – und die Analysten bleiben zuversichtlich.
Auch TUI Cruises meldet Rekordauslastung
Dass TUI insgesamt in diesem Jahr die Buchungen des Vor-Corona-Jahres 2019 deutlich übertreffen wird, zusätzlich angetrieben durch die Insolvenz des Wettbewerbers FTI, zeichnet sich schon seit langem ab. Eine Sparte aber sticht besonders heraus: TUI Cruises. Nach der Indienststellung der Mein Schiff 7 vor wenigen Wochen spricht Clas Eckholt, Vice President Commercial, laut touristik aktuell von einem „sehr prosperierenden Geschäft“. 2024 rechne TUI Cruises für die Marke „Mein Schiff“ mit einer Rekordauslastung. Zudem seien die Vorausbuchungsfristen sogar länger als vor der Pandemie.
- Maßgeblich dabei sind laut des Berichts die Neukunden, ihr Anteil liegt laut des TUI-Managers bei fast 50 Prozent“
- „Aktuell sehen wir, dass neun von zehn Vertriebspartnern mehr verdient haben“, wird Clas Eckholt zitiert
Die „Mein Schiff“-Familie wächst weiter
Und das soll es nicht gewesen sein: Dem Fachmagazin zufolge bereitet sich TUI Cruises bereits auf die nächsten beiden Kreuzfahrtschiff-Neubauten vor. Nach dem Sommer werde zunächst die 2025 debütierende „Mein Schiff Relax“ in den Fokus der Vermarktungsaktivitäten gerückt, ehe zum Jahresende der Buchungsstart für die Premierensaison 2026 des neunten Neubaus erfolge, heißt es.
„Eine hohe Taktung – und ein enormer Kapazitätszuwachs für Deutschlands zweitgrößtes Kreuzfahrtunternehmen“, so touristik aktuell. Clas Eckholt beziffert diesen auf 70 Prozent. „Wir sind vor der Welle“, wird er im Bericht zitiert.
TUI bittet Autoren auf hohe See
Zum Erfolg von TUI Cruises sollen auch ganz spezielle Fahrten beitragen, die der Konzern in der zurückliegenden Woche auch für 2025 angekündigt hat. Die Rede ist von den „Mein Schiff Lesereisen“, die im kommenden Jahr drei Mal stattfinden werden. Nach dem Erfolg im Frühjahr 2024, lege TUI Cruises nun drei weitere „Mein Schiff Lesereisen“ für 2025 mit hochkarätigen Autoren auf. Gemeinsam sorgen die insgesamt 17 Schriftstellerinnen und Schriftsteller auf drei Nordlandreisen „für Lesespaß, Spannung und beste Unterhaltung auf hoher See“, wie es heißt.
„Ob Krimi- oder Thrillerfan, Romanliebhaber oder Anhänger historischer Romane sowie Ratgeberfans – auf den Lesereisen kommt jeder Gast auf seine Kosten“, verspricht TUI. Unter den Gästen befinden sich demnach illustre Namen wie Sebastian Fitzek oder Susanne Fröhlich, Stefanie Stahl und Susan Sideropoulos. Zudem finden Workshops mit beispielsweise Klaus E. Spieldenner, Eva Almstädt oder Regine Kölpin zum Thema „Kreatives Schreiben“, „Tipps und Techniken für Kreativität und Durchhaltevermögen“ oder eine „Winterliche Textküche von romantisch bis kriminell“ statt.
TUI-Aktie mit 10 Prozent im Jahresminus
Die TUI-Aktie indes hat auf gute Nachrichten aus dem Hause TUI zuletzt nicht positiv reagiert. Nachdem sie am Dienstag bis auf 5,95 Euro zurückgefallen war, hat sie sich aber immerhin wieder über die Marke von 6 Euro geschraubt. Aus dem vergangenen Vierteljahr steht damit allerdings noch immer ein Minus von rund zehn Prozent, ähnlich präsentiert sich die Performance seit Juli 2023.
Es war die Platzierung einer Wandelanleihe mit einem Gesamtvolumen von 487 Millionen Euro, die den Anleger offenbar missfallen hat. Vor einer Woche meldete TUI, man plane, ein Angebot zum Rückkauf einer bestehenden Wandelanleihe zu machen und dieses mit den Erlösen der neuen zu finanzieren. Dadurch werde das Fälligkeitsprofil verlängert „und die Zinskosten werden deutlich reduziert“. Gleichzeitig stelle das Angebot „den letzten Schritt zur Refinanzierung der KfW-Kreditlinie dar, um diese nun von derzeit 550 Millionen Euro auf circa 210 Millionen Euro weiter zu reduzieren und den verbleibenden Betrag in der ersten Hälfte des Kalenderjahres 2025 zurückzugeben“, teilte TUI mit.
TUI-Kursziele: Prognosen bleiben hoch
Bereits am Freitag vorvergangener Woche ging die Aktie daraufhin tiefrot aus dem Handel. Am Montag und Dienstag hielt der Abverkauf an, bevor sich die Papiere wieder erholten. Die hoffnungsfrohen Prognosen der Analysten dringen offenbar nicht durch: Denn laut marketscreener.com liegt das durchschnittliche Kursziel für die TUI-Aktie aktuell bei 10,28 Euro – und damit 70 Prozent über dem aktuellen Stand. Zuletzt hatte die britische HSBC ihre Kaufempfehlung erneuert. Die schweizer UBS blieb zwar bei ‚Neutral‘, hob das Ziel für TUI jedoch auf 700 Pence, immerhin 8,29 Euro.
- Die UBS ist damit eines von drei Häusern, die TUI gegenüber etwas verhaltener eingestellt sind – und auf „Halten“ plädieren
- Sechs Institute, darunter die Deutsche Bank (10,50 Euro) und Morgan Stanley (10 Euro) empfehlen die Papiere zum Kauf
- Kein einziger Analyst hat nach Informationen von marketscreener.com die TUI-Aktie derzeit auf der Verkaufsliste
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