TUI-Aktie: Das kam nicht gut an!

Die Aktie von TUI startete mit einem Abschlag in die Börsenwoche. Dabei will der Reisekonzern mittels einer Wandelanleihe künftig ordentlich Zinsen sparen.

Auf einen Blick:
  • Die TUI-Aktie notiert wieder deutlich unter der Marke von 7 Euro
  • Eine neue Wandelanleihe stieß an den Märkten nicht auf Zuspruch
  • TUI sieht „letzten Schritt zur Refinanzierung der KfW-Kreditlinie“
  • Niedrigstes Kursziel der Analysten ist bereits unterschritten

Liebe Leserin, lieber Leser,

am Donnerstag der vergangenen Woche sah es noch gut aus für die Aktie von TUI. Dier Papiere des Touristikkonzerns notierten nach Xetra-Handelsschluss zum Ersten Mal seit Mitte Juni wieder über der Marke von 7 Euro. Doch das ist Geschichte. Nachdem die TUI-Aktie bereits vor dem Wochenende nachgeben hatte, fiel sie am Montag weiter zurück auf nur noch 6,27 Euro, auch der Dienstag begann im Minus. Dass der Konzern seine Schulden beim Staat aus der Corona-Zeit bis 2025 vollständig tilgen will, dazu noch Zinsen sparen, kam an den Märkten offenbar nicht gut an.

Neue TUI-Wandelanleihe löst teurere ab

Denn wie das Unternehmen am Freitagabend mitgeteilt hatte, hat die TUI AG die Emission einer Wandelanleihe mit einem Gesamtvolumen von 487 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossen. „Die nicht nachrangige und unbesicherte Wandelanleihe hat eine Laufzeit bis 2031 und einen halbjährlich nachträglich zahlbaren festen Kupon von 1,95% per annum“, wie es heißt.

  • TUI plant, ein Angebot zum Rückkauf einer bestehenden Wandelanleihe zu machen und dieses mit den Erlösen zu finanzieren.
  • Wie angepeilt erwerbe das Reiseunternehmen für 472 Millionen Euro Titel mit Fälligkeit 2028, heißt es auf finanzen.net

TUI: „Zinskosten werden deutlich reduziert“

Gleichzeitig stelle das Angebot „den letzten Schritt zur Refinanzierung der KfW-Kreditlinie dar, um diese nun wie vertraglich vereinbart von derzeit 550 Millionen Euro auf circa 210 Millionen Euro weiter zu reduzieren und den verbleibenden Betrag in der ersten Hälfte des Kalenderjahres 2025 zurückzugeben“, so TUI. Darüber hinaus werde das Fälligkeitsprofil verlängert „und die Zinskosten werden deutlich reduziert“.

Sofern die Wandelanleihe nicht zuvor gewandelt, zurückgezahlt oder zurückgekauft und annulliert wurde, wird sie laut Mitteilung zu ihrem Nennbetrag am 26. Juli 2031 zurückgezahlt. „Investoren haben auch die Möglichkeit, die Wandelanleihe in neue und/oder bestehende Aktien der TUI zu wandeln“, so TUI. Der anfängliche Wandlungspreis wurde demnach auf 9,60 Euro festgelegt, was einer Wandlungsprämie von 50 Prozent über dem Referenzaktienkurs von 6,40 Euro entspricht.

Vom Staat waren Milliarden geflossen

„Die erfolgreiche Platzierung der Wandelanleihe zeigt, dass die Investoren und der Kapitalmarkt unserer Strategie vertrauen und sie unterstützen“, glaubt Sebastian Ebel, Vorstandsvorsitzender der TUI Group. „Die Transformation läuft, wir bauen unser Produktangebot und die Digitalisierung aus und fokussieren uns weiter auf profitables Wachstum.“ Mit der abgeschlossenen Emission mache TUI „einen weiteren Schritt zur nachhaltigen Stärkung unserer Kapitalstruktur“.

TUI hatte in der Corona-Zeit Staatshilfe bekommen, um eine Insolvenz des weltgrößten Reisekonzerns abzuwenden. 4,3 Milliarden Euro an Steuergeldern waren geflossen.

Zog Ryanair die TUI-Aktie mit nach unten?

An den Märkten allerdings wurde der jetzige Schritt zur Umschuldung offenbar nicht als positiv bewertet. „Die TUI-Aktie wird am Montag auch von den schwachen Ryanair-Zahlen nach unten gezogen“, vermutet man beim Anlegermagazin Der Aktionär. In der Tat hatte die Billigfluglinie zu Beginn seines Geschäftsjahres wegen niedrigerer Flugpreise deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Zudem zeigt sich das Unternehmen laut aero.de für das zweite Geschäftsquartal vorsichtig: Die Preisgestaltung sei schwierig und die Ticketpreise dürften deutlich niedriger sein als vor einem Jahr, heißt es. TUI verfügt mit TUI fly über eine eigene Fluglinie, die nach Unternehmensangaben derzeit 22 Maschinen umfasst.

Was letztlich die Stimmung an den Märkten verhagelte, während TUI auf eine Rekordsaison zusteuert, bleibt Spekulation. Tatsache ist, dass die Aktie am Montag auf ein Tagestief bei 6,15 Euro fiel, bevor sie sich wieder leicht erholte. Dennoch notieren die Papiere damit weit im Monatsminus. Und deutlich unter ihrem Jahreshöchststand, der im April bei 8,02 Euro ausgebildet worden war.

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TUI-Aktie bereits unter niedrigstem Kursziel

Mit dem jetzigen Kursstand hat die Aktie damit sogar das vorsichtigste Kursziel der Analysten unterboten. Es war das US-Analysehaus Bernstein Research, das die Einstufung für TUI mit einem Kursziel von 6,80 Euro auf „Market-Perform“ belassen hatte. Andere waren zuletzt jedoch weitaus zuversichtlicher, wie folgende Auflistung zeigt.

  • UBS: 8,30 Euro
  • Jefferies: 7,50 Euro
  • Deutsche Bank: 10,50 Euro
  • Morgan Stanley: 10,00 Euro

Neben der Deutschen Bank sticht besonders Morgan Stanley positiv hervor: Die US-Investmentbank hatte TUI im Frühjahr von „Equal-weight“ auf „Overweight“ hochgestuft und das Kursziel von 9 auf 10 Euro angehoben. Analyst Jamie Rollo sieht in den Papieren „deutlich mehr Potenzial als Risiken“, wie er hevorhob. Die vom Konzern für 2024 angestrebte Ergebnissteigerung erscheine konservativ und die Bilanzprobleme seien größtenteils gelöst, glaubte er schon im März.

Analysten sehen ordentlich Kurspotenzial

Nun lässt der Reisekonzern Taten sprechen, die Anleger honorieren dies allerdings nicht. Bei den institutionellen Analysten ist das anders: Laut aktien-guide liegt das Kursziel für die TUI-Aktie aus acht Analysen aktuell bei 10,41 Euro, was einem Aufwärtspotenzial von rund zwei Drittel entspricht. Fünf Analysten empfehlen TUI derzeit zum Kauf,  drei votieren auf Halten. Kein einziger Beobachter hat die Papiere auf der Verkaufsliste.

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