Zum dritten Mal wird TUI Hilfen vom Staat erhalten, um lebend durch die Corona-Krise zu gelangen. Die EU-Kommission genehmigte gestern ein neues Rettungspaket, durch das der angeschlagene Reisekonzern weitere 1,25 Milliarden Euro erhält. Diese bestehen aus stillen Beteiligungen, welche zum Teil in Eigenkapital wandelbar sind und wandelbaren Optionsanleihen.
Auf der einen Seite ist das gut für die Liquidität von TUI, welche damit bis auf Weiteres gesichert sein dürfte. Auf der anderen Seite sehen die Anleger es natürlich nicht gerne, dass derartige Maßnahmen überhaupt erforderlich sind. Das neue Rettungspaket ist deshalb ein zweischneidiges Schwert.
Tag der Entscheidung
Die Staatshilfen müssen im Laufe des heutigen Dienstags noch durch die Aktionäre genehmigt werden, was jedoch reine Formsache sein dürfte. Viel interessanter wird die Entscheidung über eine neuerliche Kapitalerhöhung sein. Diese soll ebenfalls zum Einsatz kommen, um einen Weg durch die Krise zu ebnen.
Letztlich könnte TUI im Laufe der Woche wieder mit viel frischem Geld ausgestattet sein. Das geht jedoch zu Lasten des Aktienkurses, der durch eine Kapitalerhöhung weiter verwässert würde und sich ohnehin schon nicht unbedingt auf einem traumhaften Niveau befindet. Die Euphorie bei den Anteileignern hält sich entsprechend eher in Grenzen.
Es geht wieder abwärts
In Erwartung an die bevorstehenden Entwicklungen entschieden sich nicht wenige Anleger im frühen Handel am Dienstag zum Verkauf von TUI-Aktien. Bis zum Vormittag ging es dadurch um etwa drei Prozent in die Tiefe. Dabei soll aber nicht verschwiegen werden, dass die Kurse am Montag um mehr als sechs Prozent zulegen konnten.
Somit bleibt für das noch junge Jahr 2021 bisher weiterhin ein Kursgewinn, was angesichts der aktuellen Lage alles andere als selbstverständlich ist. Die größte Hoffnung der Aktionäre ist weiterhin, dass Corona in den kommenden Monaten mehr und mehr abklingen wird und dadurch, zumindest teilweise, eine Rückkehr zur Normalität möglich ist.
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