TUI-Aktie: Es hat ihr nichts genützt

Die Aktie von TUI profitierte nicht von einer erneuerten Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank. Andere Häuser sind beim Reisekonzern ohnehin zurückhaltender.

Auf einen Blick:
  • Die TUI-Aktie fiel am Mittwoch erstmals seit Wochen wieder unter die 8-Euro-Marke
  • Dabei hatte die Deutsche Bank erst am Montag ihr Kursziel von 11 Euro bestätigt
  • Doch auch nach guten Geschäftszahlen blieben andere Analysten zuvor zurückhaltend
  • Noch immer liegen 5,29 Prozent aller TUI-Anteile in den Händen von Shortsellern

Liebe Leserin, lieber Leser,

die zweite Jahreshälfte 2024 war für TUI an der Börse geradezu ein Fest: Von einem Kurs von 5,05 Euro noch im August waren die Papiere des Touristik-Konzerns bis zum 12. Dezember auf 8,88 Euro gestiegen. Dies entsprach einem Aufschlag von nicht weniger als 75 Prozent. Doch seitdem ist bei der TUI-Aktie irgendwie die Luft raus, am Mittwoch fiel sie erstmals sogar wieder unter die 8-Euro-Marke. Dabei hatte zum Wochenbeginn die Deutsche Bank noch einmal ihre Kaufempfehlung bestätigt. Es hat nichts genutzt.

Deutsche Bank empfiehlt TUI-Aktie zum Kauf

Dabei hatte die größte Bank des Landes am Montag ihre Einstufung für TUI nach den Geschäftszahlen im Dezember auf „Buy“ mit einem Kursziel von 11 Euro noch einmal bekräftigt. Das Ergebnis habe den „sehr positiven Trend des Touristikkonzerns“ bestätigt, schrieb Analyst Andre Juillard laut finanzen.net in einer am Montag vorliegenden Studie. So liege der Umsatz über seiner und auch über der Markterwartung, so Juillard. In der Folge prognostiziert der Analyst, dass die TUI-Aktie mittelfristig um rund 40 Prozent zulegen wird.

Doch weit gefehlt, stattdessen ging es mit den Papieren seit Montag von 8,20 Euro auf aktuell 7,90 Euro zurück. Möglicherweise war den Anlegern der Höhenflug der Aktie doch suspekt geworden – und sie erinnerten sich an die weitaus weniger ambitionierten Prognosen anderer Häuser aus dem Dezember:

  • Bernstein Research: 7,90 Euro
  • UBS: 8,28 Euro
  • Jefferies: 7,50 Euro

Skepsis bei Analysten trotz Rekordjahr

Der Reisekonzern habe im abgelaufenen Geschäftsjahr weitgehend die Erwartungen erfüllt und über eine zuletzt gute Entwicklung berichtet, schrieb Jefferies-Analystin Jaina Mistry damals. An den durchschnittlichen Markterwartungen für 2024/25 dürfte sich ihrer Ansicht aber nach nichts ändern – diese lägen „für das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) bereits am oberen Ende der Unternehmens-Zielspanne“, begründete sie ihre Halten-Empfehlung für TUI.

Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) hätten die Konsensschätzungen jeweils um rund ein Prozent übertroffen, meinte derweil Richard Clarke von Bernstein Research. Schwäche zeigten die Buchungen beim Tourismuskonzern jedoch für die Wintersaison, so sein Eindruck. Eine zunächst bemerkenswerte Einschätzung nach einem erneuten Rekordjahr für TUI, das sowohl Umsatz als auch Gewinn über das Ergebnis des Vor-Corona-Jahres 2019 gesteigert hatte.

TUI will Schulden weiter abbauen

Doch der Verschuldungsgrad beim größten Reiseanbieter Europas ist nach der Pandemie noch immer hoch. Der TUI-Vorstand will den Boom nach eigenen Angaben dazu nutzen, den Schuldenberg weiter abzutragen. Die Nettoverschuldung des Konzerns liegt den Angaben zufolge aktuell bei 1,6 Milliarden Euro. Doch allein im abgelaufenen Jahr habe das Unternehmen die Schulden um eine halbe Milliarde verringern können, hieß es.

Ist das nun ein Erfolg? Die Meinungen gehen auseinander. So tun sich nicht nur die Analysten schwer, die Situation bei TUI einzuschätzen, Shortsellern geht das offenbar ganz genauso. Insgesamt sind aktuell noch sieben Leerverkäufer mit mindestens 0,5 Prozent in TUI investiert. Angesichts eines Aufschlags bei der TUI-Aktie von noch immer mehr als 15 Prozent aus dem vergangenen Vierteljahr, haben sich ihre Erwartungen zuletzt nicht erfüllt.

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Leerverkäufer mit Zick-Zack-Kurs

So hatte etwa Marshall Wace LLP laut Bundesanzeiger seine Anteile am Reisekonzern, mit denen der Leerverkäufer auf fallende Kurse spekuliert, von 1,80 Prozent noch Ende November auf 0,98 Prozent am 3. Januar massiv reduziert. Am 6. Januar allerdings erhöhte der Londoner Hedgefonds seine Leerverkaufsposition plötzlich wieder auf 1,0 Prozent, nur um sie bereits einen Tag später wieder auf 0,99 Prozent zu reduzieren.

Gemeinsam halten Leerverkäufer 5,29 Prozent aller Anteile am Reisekonzern, wobei auch LMR Partners LLP im Dezember seine Position von 0,60 auf 0,56 Prozent reduziert hat. Den größten TUI-Anteil hält inzwischen Gladstone Capital Management LLP mit 1,1 Prozent, Marshall Wace LLP folgt auf Platz zwei.

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