Liebe Leserin, lieber Leser,
auch die Aktie von TUI waren durch Donald Trumps Eskapaden in den vergangenen Tagen ganz schön durchgerüttelt worden. Ende März noch bei 6,60 Euro gehandelt, wurden die Papiere des Reisekonzerns am Montag bis auf 5,41 Euro durchgereicht. Nach der Kehrtwende im Zollstreit am späten Mittwochabend hat sich die TUI-Aktie mit dem Gesamtmarkt allerdings wieder deutlich verbessert, notiert aktuell bei rund 6,20 Euro und damit knapp 15 Prozent höher. Doch das ist nach Ansicht einer US-Bank deutlich zu wenig, Zölle hin oder her.
JP Morgan bestätigt Kaufempfehlung für TUI
Die Rede ist von JP Morgan, die TUI am Donnerstag auf „Overweight“ belassen hatte. Was Zölle anbetreffe, sei die Abhängigkeit des Freizeitsektors von Importen insgesamt vernachlässigbar, schrieb Analystin Estelle Weingrod laut finanzen.net in ihrer Studie. Bedenken gebe es daher vor allem angesichts des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes, „da eine erhöhte Inflation und Befürchtungen hinsichtlich einer Rezession die Verbraucherstimmung und -ausgaben belasten könnten, während höhere Zinsen zusätzliche Anreize für höhere Ersparnisse böten“, wie Weingrod meint.
TUI allerdings sei im Hotel- und Reiseveranstalter-Bereich „ein relativ defensiver Wert“, so die Analystin. Das Unternehmen profitiere von der Verlagerung internationaler Reisen aus den USA in andere Destinationen wie die Karibik und das Mittelmeer. Zudem sei TUI recht stark im High-End-Segment vertreten, so die Expertin – die am Donnerstag jedoch kein neues Kursziel nannte.
- Dies allerdings hatte ein Kollege von ihr bereits Ende März getan
- Und dieser hat zur künftigen Entwicklung bei TUI eine klare Meinung
Kursziele für TUI-Aktie zwischen 7,90 und12 Euro
Denn auf einem Kapitalmarkttag habe es einen detaillierten Einblick in die wichtigsten Wachstums- und Margeninitiativen gegeben, schrieb Analyst Karan Puri, ebenfalls von JP Morgan, in seiner Studie. Diese sollten seiner Meinung „nach dazu beitragen, den Reisekonzern wieder in ein strukturell stärkeres Unternehmen zu verwandeln“, so seine Überzeugung. In der Folge beließ er die Einstufung für TUI auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 12 Euro. Angesichts des aktuellen Kursniveaus entspreche dies annähernd einer Kursverdopplung.
Ganz so zuversichtlich sind die anderen Häuser, die sich seit Ende März zu TUI gemeldet hatten, zwar nicht. Eine deutliche Kurssteigerung erwarten sie dennoch durch die Bank:
- Bernstein Research : 7,90 EUR
- Hauck Aufhäuser Lampe: 10,00 EUR
- Deutsche Bank 11,00 EUR
- UBS: 8,00 EUR
Bernstein Research ist etwas spektischer
So hatte zuletzt das US-Analysehaus Bernstein Research am Montag eine Einschätzung zu TUI abgegeben – auf dem Höhepunkt der Zollstreitigkeiten zwischen den USA und dem Rest der Welt. Unter der Perspektive der Deglobalisierung und dem „Ende des internationalen Reiseverkehrs“ würde TUI mit am meisten leiden, befürchtete Analyst Richard Clarke in Anbetracht der Entwicklung nach dem von Trump losgetretenen Zollkonflikts. Der deutsche Anbieter hänge von internationalen Reisen von Großbritannien und Deutschland in Länder wie Türkei und Spanien stark ab, und diese Länder „dürften zu den Verlierern zählen“.
Doch selbst unter diesen skeptischen Annahmen reichte es bei Clarke für eine Einstufung auf „Market-Perform“ mit einem Kursziel für TUI von 7,90 Euro, und damit noch reichlich Luft nach oben lässt. Möglicherweise auch deshalb, da die Entwicklung am Aktienmarkt, trotz zuletzt hervorragender Buchungszahlen, schon vor Trumps Eskalation alles andere als erfreulich war.
TUI legt am 7. Mai Quartalszahlen vor
So hat das größte Touristikunternehmen Europas allein seit Jahresbeginn rund ein Viertel seines Börsenwerts eingebüßt. Vom Tiefststand bei 5,05 Euro aus dem August 2024 hat sie sich jedoch deutlich absetzen können. Ob der Trend mittelfristig weiter nach oben zeigt, entscheidet sich möglicherweise am 7. Mai. Dann will TUI seine Quartalszahlen vorlegen.
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