Rette sich, wer kann, könnte es demnächst bei der TUI heißen. Die Urlaubssaison ist nun deutlich weniger stimmungsaufhellend als erhofft. Die Anzeichen mehren sich, dass es in zahlreichen Urlaubsgebieten zu Lockdowns kommen kann. Das Robert-Koch-Institut (RKI) spricht mehreren Gebieten wieder Risikostatus zu – und bereitet den Weg zu möglichen Zwangstests bei der Rückkehr. Da die zweite Welle an Corona-Infektionen anstehen könnte, wird es möglicherweise weitere Hiobsbotschaften geben. Der Aktie droht ein spektakulärer „Feierabend“.
TUI: Allzeittief im Blick
Die Aktie hat dabei sogar das Allzeittief im Blick. Knapp unterhalb von 3 Euro notierte das Unternehmen am 14. Mai, als noch nicht absehbar war, wie die Reisesaison überhaupt gerettet werden könne. Vorstellbar ist, dass die reduzierte Form des Reisens und der Widerstand von Reisebüros gegen die Usancen von TUI nun dazu führt, dass die Teillockerung nicht zu einem positiven Verlauf des Geschäftsjahres beiträgt, sondern das Ergebnis ggf. sogar belastet.
TUI jedenfalls hat an den Börsen in den vergangenen Tagen massiv nachgegeben. Die Kurse sind innerhalb einer Woche um gut 14 % nach unten gesackt. In zwei Wochen ging es insgesamt um 20 % abwärts, womit sich das Jahresbeginn-Minus wieder auf 72 % vergrößerte.
Der Abwärtstrend kennt eigentlich nur noch eine Untergrenze: 3 Euro sind eine Unterstützung, die nach Meinung von Analysten keinesfalls unterboten werden sollte. Andernfalls müssten die Kurse wahrscheinlich ein neues Allzeittief ansteuern.
Die Notierungen sind damit kaum noch zu retten. Erst ab Kursen von 5 Euro wäre formal ein Turnaround nach oben denkbar, so die Meinung von Beobachtern und Analysten. Auch technische Analysten sprechen von einem sehr klaren Baisse-Modus. Die 200-Tage-Linie bei 7,46 Euro ist mittlerweile über 50 % entfernt. Es sieht sehr (!) düster aus.
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