Die TUI-Aktie bewegte sich am Dienstag wieder einmal steil in die Tiefe und die kürzlich durchgeführte Kapitalerhöhung kann dafür längst nicht mehr als alleinige Ausrede herhalten. Der Reiseveranstalter hat mit anhaltendem Druck von oben zu kämpfen und als wären die ohnehin schon vorhandenen Problem im Konzern nicht genug, sorgt nun auch noch die Charttechnik für neue Sorgen.
Mit Abschlägen in Höhe von 4,67 Prozent im gestrigen Handel verpasste die TUI-Aktie die 3-Euro-Marke recht deutlich und schloss mit lediglich 2,90 Euro ab. Rein charttechnisch ist das nicht unbedingt von Bedeutung, wohl aber von einem psychologischen Standpunkt aus.
Jetzt kann alles ganz schnell gehen
Sollte die traurige Entwicklung sich in den kommenden Tagen ähnlich rasant fortsetzen, könnte schon bald eine Stippvisite bei der Marke bei 2,70 Euro bevorstehen. Die gilt derzeit noch als so etwas wie die letzte Bastion der Bullen. Darunter könnte die TUI-Aktie im schlimmsten Fall in den freien Fall übergehen.
Bedenklich ist dabei, dass nicht einmal gute Neuigkeiten dem Titel auf die Sprünge zu helfen scheinen. Die erneute Öffnung der USA für Reisende aus der EU wäre eigentlich ein Grund, wieder optimistischer zu sein. Davon ist auf Seiten der Aktionäre aber so gar nichts zu spüren.
Die Sorgen bei der TUI-Aktie bleiben groß
Das laufende Herbstgeschäft ist bisher noch nicht die ganz große Erholung, welche sich manch einer nach nun fast zwei Jahren Pandemie vielleicht gewünscht hätte. Nachdem es im Sommer noch zu gewissen Nachholeffekten kam, scheint sich die Reiselust der Bevölkerung wieder auf niedrigerem Niveau eingependelt zu haben.
Noch dazu droht TUI, wie so vielen anderen Unternehmen, Ungemach aus Richtung der Energiepreise. Die sind bereits in astronomische Höhen gestiegen und drohen, ihre Reise noch fortzusetzen. Nun kann der deutsche Reiseveranstalter diese gestiegenen Kosten nicht 1:1 an die Kunden weitergeben, die ohnehin schon in eher überschaubarem Maß buchen. Somit wird der Konzern wahrscheinlich in gewissem Ausmaß sinkende Margen zunächst hinnehmen müssen – was die Anleger wiederum überhaupt nicht freut.
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