99 Prozent sämtlicher KI-Beschleuniger werden laut Angaben von TSMC in Taiwan gefertigt. Das unterstreich recht eindrucksvoll, welche Bedeutung der Inselstaat für den Tech-Sektor hat. Ohne Taiwan würde der KI-Boom wohl vollständig in sich zusammenbrechen. Zwar könnte China die Anlagen im Zweifel wohl kaum für sich selbst nutzen. Für die Aktionäre ist das aber nur ein schwacher Trost.
Eine Weile lang konnten die Märkte die anhaltenden Drohgebärden aus China ignorieren. Nachdem kürzlich in einem Manöver die Blockade Taiwans sowie angrenzender Inseln durchexerziert wurde, scheinen die Sorgen aber wieder zuzunehmen.
Die TSMC-Aktie kühlt sich ab
Dafür spricht zumindest, dass die TSMC-Aktie in dieser Woche mit Gewinnmitnahmen zu kämpfen hatte und bis zum Freitagmorgen auf 138,80 Euro an den hiesigen Märkten abrutschte. Auf 5-Tages-Sicht ergeben sich Verluste von gut sechs Prozent. Da kurz zuvor noch neue Rekorde erreicht werden konnte, ist dies aus Anlegersicht erst einmal verschmerzbar.
Taiwan Semiconductor Manufacturing Aktie Chart
Allerdings wird immer wieder daran erinnert, dass das rasante Wachstum bei TSMC längst keine sichere Bank ist. Die Bedrohung aus China ist sehr real und sollte auch von den Anlegern tunlichst nicht ignoriert werden. Selbst Nvidia-Chef Jensen Huang warnte schon ab und zu davon, welche Folgen ein heißer Konflikt nach sich ziehen könnte.
Immer schön vorsichtig
Nun soll an dieser Stelle nicht unnötig Panik verbreitet werden und klare Anzeichen für ein militärisches Vorgehen von China gegen Taiwan gibt es momentan nicht. Allerdings hat die Regierung in Peking unmissverständlich klargemacht, dass die sogenannte „Wiedervereinigung“ weiterhin angestrebt wird und seit dem letzten Parteitag fehlt dazu das kleine, aber wichtige Wörtchen „friedlich“. Die TSMC-Aktie bleibt weiterhin hochinteressant, da der Fertiger vom anhaltenden KI-Boom direkt profitiert. Das enorme Taiwan-Risiko sollte von Investoren aber nicht ignoriert werden.
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