TSMC-Aktie: Schnell weg, bevor es knallt?

Taiwan-Konflikt bedroht TSMC – Gespräche über Produktionsverlagerung – lesen Sie hier die Hintergründe zu dem Dilemma.

Auf einen Blick:
  • TSMC wäre massiv von einem Angriff Chinas auf Taiwan betroffen.
  • Auch die Kunden des Chipkonzerns, die auf dessen Technologien angewiesen sind, machen sich deshalb sorgen.
  • Aber kann TSMC seine Produktion von Taiwan weg verlagern?

Die Angst vor einer Eskalation des Taiwan-Konflikts hat wieder einmal zugenommen. Hintergrund ist die Amtseinführung des neuen taiwanesischen Präsidenten Lai Ching-te, der als Widersacher Pekings gilt. China hat daraufhin seine Militärpräsenz rund um Taiwan erneut ausgebaut und ließ Ende Mai mit schwerbewaffneten Kampfjets gar „Scheinangriffe“ inszenieren.

Im Mittelpunkt des jahrelangen Konflikts steht der Chiphersteller TSMC, der unter anderem Apple und Nvidia beliefert. China könnte sich im Rahmen einer möglichen Invasion Taiwans gewaltsam Zugriff auf die Fabriken von TSMC verschaffen, um sich dessen umfangreiche Produktionskapazitäten und erstklassiges Know-how anzueignen. Bei dem taiwanesischen Konzern und dessen Kunden gibt es deshalb Bedenken.

TSMC: Gespräche über mögliche Produktionsverlagerung

Wie die Nachrichtenagentur Reuters kürzlich meldete, habe TSMC mit seinen Partnern Gespräche über eine mögliche Verlagerung der Produktion weg von Taiwan geführt. Dies sei allerdings nicht möglich, sagte nun TSMC-Co-Chairman C.C. Wei gegenüber Reportern im Anschluss an die kürzlich erfolgte Hauptversammlung.

Die Instabilität in der Taiwanstraße sei in der Tat ein Grund, Überlegungen bezüglich der Lieferketten anzustellen, so der TSMC-Manager, der sogleich betonte, dass der Konzern „sicherlich keine Kriege“ wolle. Er sagte, es sei unmöglich, Chipfabriken von der Insel zu verlagern, da 80 bis 90 % der Produktionskapazitäten von TSMC dort seien. Der Aufwand wäre also schlicht zu groß. Der Co-Chairman verriet indes nicht, mit welchen konkreten Kunden hinter den Kulissen das Thema der Produktionsverlagerung erörtert worden war.

Kritik an OpenAI-Chef Sam Altman

Derweil äußerte sich Wei kritisch über OpenAI-Chef Sam Altman. Die von Microsoft unterstützte KI-Firma, die mit ChatGPT Weltruhm erlangte, will von TSMC High-End-Chips im großen Stil kaufen. Wei gab nun zu Protokoll, dass die Verhandlungen vonseiten der Amerikaner zu aggressiv geführt worden seien. „Er ist sehr aggressiv, zu aggressiv, als dass ich es glauben könnte“, so Wei mit Blick auf OpenAI-CEO Sam Altman. Wie genau sich diese Aggressivität geäußert haben soll, blieb indes unklar.

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