Es ist die wohl entscheidende Frage rund um TSMC: Wie würde es mit dem taiwanesischen Halbleiterkonzern weitergehen, wenn China Taiwan militärisch angreifen würde? Zuletzt hatten sich Stimmen gehäuft, die besagten, dass TSMC in einem solchen Szenario seine eigenen Anlagen zerstören würde, damit sie China nicht in die Hände fielen.
Analyst äußert sich zu TSMC: Würde China die Halbleiterproduktion Taiwans mutwillig vernichten?
Nun hat sich ein weiterer Halbleiter-Analyst zu dem Thema geäußert, der jedoch ein gänzlich anderes Szenario zeichnet, wenngleich das Ergebnis wohl dasselbe wäre. Claus Assholm sinnierte kürzlich in seinem Blog darüber, dass der Plan Pekings darin bestehen könnte, die Fabriken von TSMC in Taiwan einfach selbst zu zerstören.
„Was ist, wenn China sich von potenziell verminten TSMC-Fabriken und ASML-Kill-Switches nicht abschrecken lässt? Was, wenn der Wiedervereinigungsplan auf der Auslöschung der TSMC-Fabriken und der Halbleiter-Lieferkette in Taiwan und darüber hinaus basiert?“
Weltherrschaft mit Halbleiterchips?
Assholm merkt an, dass China der drittgrößte Halbleiterhersteller der Welt ist – mit einem Marktanteil von etwa 12 %. Auf Taiwan entfallen etwa 22 % und auf Südkorea 28 %. Sollten diese beiden Player aus dem Spiel herausgenommen werden – etwa durch einen Krieg in Taiwan und eine Ausweitung auf Südkorea z.B. mit Unterstützung des chinesischen Verbündeten Nordkorea – wäre China auf einen Schlag der Weltmarktführer, so der Analyst.
Laut Assholm wären die USA dann gezwungen, in China Halbleiter im großen Stil einzukaufen. Damit würde sich Washington dem Erzfeind in Peking politisch ausliefern. Zwar könnten die USA verstärkt eigene Kapazitäten aufbauen. Dies würde Assholm zufolge aber sehr viele Jahre dauern.
Dem Analysten zufolge handelt es sich dabei ausdrücklich um ein Worst-Case-Szenario. Trotzdem sorgen die Warnungen des Experten aktuell für Furore – in den USA, vor allem aber in Taiwan selbst.
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