Nach Zahlen von Nvidia hat die Euphorie im KI-Segment einen spürbaren Dämpfer erhalten. Das bekam auch die Aktie von TSMC zu spüren, welche sich in dieser Woche um etwas mehr als acht Prozent verbilligte. Der Kurs landete zum Wochenende bei ansehnlichen, aber nicht sensationellen 173,40 Euro.
Analysten erwarten zwar, dass die Nachfrage nach KI-Chips kurzfristig weiter zulegen dürfte. Mittel- und langfristig fallen die Prognosen aber vorsichtiger aus. So spricht etwa Summit Insight davon, dass viele KI-Modelle ihre Trainingsphase mittlerweile abgeschlossen hätten und sich auf Inferenz konzentrieren würden. Dafür wird weitaus weniger Rechenleistung benötigt.
TSMC: Eine zyklische Angelegenheit?
Sollten derartige Prognosen zutreffen, so würde wohl auch die Nachfrage bei TSMC sich schwer abkühlen. Vielleicht zeichnet sich hier auch schon vorsichtig ab, dass das KI-Segment sich zu einem zyklischen Markt entwickeln wird, wie es bei anderen Chips schon seit eh und je der Fall ist.
Taiwan Semiconductor Manufacturing Aktie Chart
Allerdings lässt sich darüber nur mutmaßen und zumindest akut gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Hunger nach KI-Beschleunigern schon nachlassen würde. Es sei auch daran erinnert, dass Nvidia zuletzt wieder Rekordzahlen vorweisen konnte und für das laufende Quartal weiteres Wachstum in Aussicht stellt. Die Kapazitäten von TSMC werden also zumindest in diesen Tagen weiterhin dringend benötigt.
Der Blick in die Glaskugel
Die Erwartungen der Anleger scheinen sich derzeit etwas zu verschieben. Statt nur gierig auf die nächsten Quartalszahlen zu blicken, orientieren sich immer mehr Investoren langfristiger und erkennen richtigerweise Risiken, die sich bei TSMC und Co. ergeben. Das ist noch kein Grund, um schon in unkontrollierte Panik zu verfallen. Es kann aber nicht schaden, die eigenen Erwartungen etwas herunterzuschrauben. Denn im Zweifel sind positive Überraschungen allemal angenehmer als negative.
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