Vestas Wind Systems A/S ist einer der weltweit führenden Hersteller von Windturbinen. Das Unternehmen entwickelt, produziert und wartet Windkraftanlagen und ist bekannt für seine Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien. Doch die aktuellen Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2024 sorgten für einen Rückgang der Aktie um 11,66% auf 120,10 DKK.
Starker Umsatz, aber enttäuschendes Ergebnis
Im dritten Quartal 2024 konnte Vestas seinen Umsatz um 18,9 % im Vergleich zum Vorjahr auf 5,2 Milliarden Euro steigern. Diese Zunahme wurde durch höhere Liefermengen und bessere Preise in der Sparte Power Solutions erzielt. Nichtsdestotrotz blieb das operative Ergebnis (EBIT) trotz dieses Umsatzwachstumsunter den Erwartungen, mit einer Marge von nur 4,5 % vor Sonderposten, was gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung von 2,9 Prozentpunkten darstellt. Das EBIT selbst stieg von 70 Millionen Euro auf 235 Millionen Euro, was jedoch die Analysten nicht zufriedenstellte.
Hoher Auftragsbestand, stagnierende Serviceerlöse
Ein Lichtblick in den Zahlen ist der Auftragsbestand, der mit einem Wert von über 63 Milliarden Euro ein neues Rekordhoch erreichte. Die Aufträge umfassen 4,4 Gigawatt neue Windkraftprojekte, die zu einer durchschnittlichen Auftragssumme von 1,10 Millionen Euro pro Megawatt führen. Trotzdem zeigt der Servicebereich Schwächen: Die Serviceerlöse blieben mit 927 Millionen Euro nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr, während die EBIT-Marge in diesem Segment auf 16 % sank. Die gestiegenen Kosten in Europa und Amerika belasteten die Profitabilität dieses Bereichs erheblich.
Vestas Wind Systems Aktie Chart
Zukunftsaussichten gedämpft
Für das Gesamtjahr hält Vestas an seiner Prognose für den Umsatz in der Spanne von 16,5 bis 17,5 Milliarden Euro fest. Allerdings erwartet das Unternehmen nun, dass die EBIT-Marge eher am unteren Ende der prognostizierten 4 bis 5 % liegen wird. Besonders im Servicebereich wurden die Erwartungen zurückgeschraubt, was auf die weiterhin hohen Betriebskosten und die Herausforderungen in der Projektabwicklung zurückzuführen ist. Zudem wurde das Investitionsziel von ursprünglich 1,2 Milliarden Euro auf rund 1 Milliarde Euro gesenkt, was auf eine vorsichtigere Herangehensweise an die Kapazitätserweiterungen hindeutet.
Kostendruck und Lieferkettenprobleme
Vestas kämpft mit anhaltenden Herausforderungen durch geopolitische Unsicherheiten und Lieferkettenprobleme. Obwohl die Rohstoff- und Transportkosten stabil sind, sorgen die Marktbedingungen und regulatorische Hürden in Schlüsselregionen weiterhin für Unwägbarkeiten. Die Verzögerungen bei Genehmigungsverfahren und Netzanschlüssen stellen ebenfalls große Herausforderungen dar. Vestas setzt auf eine strikte Kostenkontrolle und Effizienzsteigerungen, um diese Schwierigkeiten zu meistern.
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