Toyota gilt unter den Autobauern als Vorreiter im Wasserstoff-Bereich. Mit ihren beiden Mirai-Modellen haben die Japaner zwei Brennstoffzellen-Fahrzeuge auf den Markt gebracht, deren Absatz im Vergleich zu den sonst gigantischen Verkaufszahlen von Toyota jedoch kaum der Rede wert sind.
Trotzdem: Der Mega-Konzern will an dem Alternativantrieb festhalten. Das gab nun der für Europa zuständige Wasserstoff-Chef Thiebault Paquet gegenüber dem Branchenportal „Autocar“ bekannt. Toyota werde weiterhin stark in Wasserstoffantriebe investieren und arbeite sowohl an Verbrenner-Versionen als auch an Brennstoffzellen. Der Manager sieht hier vor allem Potenzial im Logistikbereich.
Toyota: Wasserstoff-Chef hofft auf Schwerindustrie als Antreiber
„Für den Schwerlastverkehr werden wir andere Lösungen als batterieelektrische Fahrzeuge brauchen. Wasserstoff könnte die richtige Lösung sein“, sagte er zu „Autocar“. Paquet sprach sich in dem Kontext dafür aus, Produkte und Infrastruktur gleichzeitig zu entwickeln. Einige Branchenkenner führen die bislang eher enttäuschenden Verkaufszahlen der Toyota-Brennstoffzellenautos vor allem auf die mangelnde Betankungsinfrastruktur zurück.
Der Toyota-Manager hofft darauf, dass das allgemeine Volumen für Wasserstoff durch die Schwerindustrie – darunter z.B. die Stahlbranche – maßgeblich erhöht wird und der Energieträger dann auch in PKWs und Nutzfahrzeugen stärker zum Einsatz kommt. „Die Unternehmen, die Wasserstoff herstellen, machen keinen Unterschied zwischen Wasserstoff für den Verkehr und Wasserstoff für die Industrie; das ist alles Teil ihrer Skalierung. Wasserstoff wird also kommen, davon sind wir überzeugt.“
Grüner Wasserstoff vs. Elektromobilität
Paquet jedenfalls sieht auch handfeste Vorteile von Wasserstoff gegenüber der reinen Elektromobilität. So könne Strom nur relativ nah am Ort seiner Erzeugung verwendet werden, während flüssiger Wasserstoff als Energieträger leicht zu transportieren sei. Kritiker hingegen monieren, dass die Herstellung von grünem Wasserstoff per Elektrolyse mit hohen Energieverlusten einhergehe.
„In Europa werden wir immer importieren müssen. Aber es gibt Regionen auf der Welt, die grünen, erneuerbaren Wasserstoff im Überfluss erzeugen können, und wir können ihn leicht in Gebiete transportieren, die sich nicht vollständig selbst versorgen können.“
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