Im Unterschied zur US-Konkurrenz setzt die europäische Ölbranche teils massiv auf ihre grüne Transformation. Ein Beispiel ist der französische Branchenvertreter TotalEnergies. Jetzt haben die Franzosen eine neue Übernahme bekannt gegeben, um ihr grünes Portfolio zu stärken und gleichzeitig ihr Klima-Image aufzupolieren.
Ökostrom-Handel in Deutschland: TotalEnergies schluckt Quadra Energy
Demnach kauft TotalEnergies den in Düsseldorf sitzenden Ökostrom-Händler Quadra Energy. Dieser zählt zu den drei größten Strom-Aggregatoren im Bereich der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Der Stromvermarkter bündelt nach eigenen Angaben 5.000 Wind- und Solaranlagen mit einer installierten Leistungskapazität von rund 9 Gigawatt.
Quadra betreibt diese Anlagen nicht, sondern verfügt über Verträge mit den Betreibern, um deren Öko-Strom zu verkaufen. Da das Unternehmen so viele geographisch diversifizierte Wind- und Solaranlagen unter Vertrag hat und diese insgesamt eine bessere Liefersicherheit bieten, kann es den Strom zu einem signifikant höheren Preis veräußern, als dies in der Einzelvermarktung möglich wäre.
TotalEnergies erhofft sich neues Wachstumspotenzial
TotalEnergies will mit der Übernahme, die noch von den Behörden abgesegnet werden muss, sein Stromgeschäft in Deutschland stärken – vor allem im Bereich der Intraday-Märkte. Gleichzeitig hoffen die Franzosen darauf, die Endkunden mit CO2-armen Stromverträgen zu überzeugen. Nicht zuletzt will Total das Know-how von Quadra nutzen, um die Entwicklung seiner eigenen Erzeugungskapazitäten in Deutschland zu verbessern.
Erst im Juli hatte der Ölkonzern hierzulande Konzessionen zur Entwicklung von zwei Offshore-Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von 3 GW ergattert. Total will bis 2030 seine weltweite Stromerzeugung auf mehr als 100 Terawattstunden steigern. Dadurch soll der Konzern unter die Top 5 der globalen Öko-Strom-Anbieter kommen.
Finanzielle Details zur Übernahme waren indes nicht bekannt.
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