TotalEnergies-Aktie: OGDC – Game-Changer oder Luftschloss?

TotalEnergies berichtet über die Fortschritte rund um die Klima-Initiative OGDC. Lesen Sie hier, was dahintersteckt und warum es daran auch Kritik gibt.

Auf einen Blick:
  • Über die Charta OGDC wollen einige Ölkonzerne ein Zeichen in Sachen Dekarbonisierung setzen.
  • Nun veröffentlichte TotalEnergies hierzu ein Update.
  • Doch es gibt auch Kritik an der Initiative.

Auf der letztjährigen Klimakonferenz COP 28 haben sich mehrere große Ölkonzerne zu einer Initiative zusammengeschlossen, der sogenannten Oil & Gas Decarbonization Charter (OGDC). Diese soll ein Zugeständnis der Ölbranche in Richtung Dekarbonisierung darstellen.

Auch auf der jüngst angelaufenen Konferenz COP 29 spielt die Charta eine wichtige Rolle. Darüber hat nun der französische Konzern TotalEnergies, der Teil der Initiative ist, berichtet. Demnach wurde für OGDC am Montag ein Grundlagen-Report vorgelegt, in dem die Ziele der Initiative akzentuiert werden. So wollen sich die beteiligten Akteure unter anderem dafür einsetzen, einen Netto-Null-Betrieb bis 2050 zu erreichen und über die Fortschritte transparent zu berichten.

TotalEnergies und OGDC: Konzernchefs betonen Potenzial der Charta

In den letzten 12 Monaten habe OGDC bereits einen Governance-Rahmen eingerichtet sowie eine Umfrage gestartet, um die Ambitionen der Mitglieder im Bereich Dekarbonisierung sowie deren konkrete Maßnahmen zu ermitteln. Insgesamt haben inzwischen 54 Unternehmen die Charta unterzeichnet. Neben TotalEnergies zählen dazu unter anderem Aramco, ADNOC, BP, Equinor, ExxonMobil, Petrobras und Shell. Die beteiligten Konzerne machen etwa 45 % der weltweiten Ölproduktion aus. Zuletzt haben sich 3 weitere Player angeschlossen – darunter auch der chinesische Akteur PetroChina.

„Jedes Unternehmen befindet sich in einer anderen Phase der Dekarbonisierung. Für einige spiegelt die Charta bestehende Verpflichtungen wider und steht im Einklang mit Zusagen, die bereits im Rahmen anderer Initiativen gemacht wurden. Für andere ist es der erste Schritt in Richtung Klimaschutz“, betonten nun die Konzernbosse von ADNOC, Aramco und TotalEnergies in einer gemeinsamen Erklärung.

„Die Vielfalt unserer Unterzeichner ist sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung. Jedes Unternehmen bringt unterschiedliche Erfahrungen, Fähigkeiten, Interessengruppen und nationale Gegebenheiten mit. Die Unterzeichner haben die Möglichkeit, von den Best Practices und Erkenntnissen von Kollegen mit unterschiedlichem Hintergrund und aus der ganzen Welt zu lernen.“

Dekarbonisierung der Ölbranche: Kritikern geht die Initiative nicht weit genug

Kritiker monieren hingegen, dass die Charta nahezu wirkungslos und reine Augenwischerei sei, da die darin geäußerten Ziele erstens ohnehin bereits forciert würden und zweitens längst nicht ausreichen würden, um den menschengemachten Klimawandel im nötigen Umfang Einhalt zu gebieten. Zudem fordern Klimaschützer verpflichtende und rechtssichere Reduktionsziele für die Ölkonzerne statt unverbindlicher Zusagen.

Zuletzt hatte ein Gericht in Den Haag diesem Ansinnen jedoch einen Bärendienst erwiesen. So hob ein Gericht das aufsehenerregende Klima-Urteil gegen den Ölkonzern Shell aus dem Jahr 2021 auf, in dem das Unternehmen zu einer konkreten und umfassenden CO-Reduktion verpflichtet worden war. Das Berufungsgericht kam nun zum Schluss, dass die Judikative die Unternehmen nicht zu einer konkreten Reduzierung ihrer direkten und indirekten Emissionen zwingen dürfe.

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