Top 100 – US-Aktien

So bedeutend sind US-Aktien

Der US-Aktienmarkt ist ein Markt der Superlative. Ende 2023 waren an der New York Stock Exchange und der Nasdaq, den beiden wichtigsten Börsen der USA, über 5.700 Aktiengesellschaften notiert. Die Marktkapitalisierung aller US-Aktien beträgt gegenwärtig rund 60 Billionen US-Dollar.

US-Aktien sind die mit Abstand bedeutendsten Aktien der Welt. Das wird an zwei Kennzahlen besonders deutlich. 61 der 100 wertvollsten Unternehmen stammen derzeit aus den Vereinigten Staaten. Zudem haben US-Aktien ein Gewicht von knapp über 70 Prozent im MSCI World-Index, dem wichtigsten globalen Aktienindex.

Wie können deutsche Anleger in US-Aktien investieren?

Deutsche Anleger können US-Aktien sowohl an deutschen als auch an US-amerikanischen Börsen handeln. Die Aktien fast aller großen und der meisten mittelgroßen US-Unternehmen werden auch an deutschen Börsen gehandelt. Das hat für Anleger den Vorteil, dass sie bequem während der Öffnungszeiten der deutschen Börsen US-Aktien kaufen und verkaufen können.

Es gibt allerdings zahlreiche Aktien von mittelgroßen und vor allem kleinen Unternehmen aus den USA, die nicht an deutschen Handelsplätzen verfügbar sind. Diese Aktien müssen folglich an US-Börsen gehandelt werden. Das bringt den bereits dargestellten Nachteil mit sich, dass die US-Börsen erst am europäischen Nachmittag öffnen.

Beim Handel mit US-Aktien sollten Anleger besonders auf die Kosten achten. An US-Börsen können sie diese Aktien in der Regel zu deutlich günstigeren Kursen handeln als an deutschen Handelsplätzen. Das liegt daran, dass die Spanne zwischen An- und Verkaufskursen (der sogenannte „Spread“) an den hochliquiden US-Börsen meist erheblich geringer ist. Zudem verlangen auch die Makler, die den Handel von US-Aktien an deutschen Börsen organisieren, eine Transaktionsgebühr. Andererseits erheben viele deutsche Broker deutlich höhere Handelsgebühren beim Kauf und Verkauf von Wertpapiern an US-Börsen. Unter dem Strich muss jeder Anleger selbst abwägen, ob der beim Handel von US-Aktien in Deutschland oder in den USA einen Kostenvorteil hat.

Was ist die beste Zeit für den Handel mit US-Aktien?

Den (einen) besten Zeitpunkt für den Handel mit Aktien aus den USA gibt es selbstverständlich nicht. In Bezug auf die Kosten sollten Anleger jedoch wissen, dass der Spread am höchsten ist, wenn die US-Börsen geschlossen sind. Der Makler weiß zu diesem Zeitpunkt schließlich noch nicht, zu welchem Kurs die Aktie an ihrer Heimatbörse in den USA gehandelt wird.

Für deutsche Anleger bedeutet das, dass sie in der Regel günstigere Handelskonditionen erhalten, wenn die US-Börsen geöffnet sind. Das ist ab 15:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit der Fall.

US-Aktien – Währungsschwankungen nicht vergessen

US-Aktien notieren selbstverständlich in US-Dollar und nicht in Euro. Für deutsche Anleger bringt das neben dem allgemeinen Kursrisiko auch ein Währungsrisiko mit sich, denn die Kursentwicklung des Euro zum US-Dollar wirkt sich ebenso auf die Gesamtrendite einer Investition in US-Aktien aus.

Ein einfaches Beispiel verdeutlicht dieses Risiko. Wenn eine US-Aktie über einen bestimmten Zeitraum einen Kursgewinn von zehn Prozent erzielt, der Euro jedoch im gleichen Zeitraum zehn Prozent gegenüber dem US-Dollar an Wert verliert, beträgt die Rendite unter dem Strich null Prozent. Beim Kauf von US-Aktien sollten sich Anleger deshalb ziemlich sicher sein, dass der US-Dollar während des Anlagezeitraums nicht oder nur wenig gegenüber dem Euro abwertet.

Welche steuerlichen Aspekte muss man beim Kauf von US-Aktien beachten?

In den USA wird auf Kapitalerträge, wie zum Beispiel Veräußerungsgewinne oder Dividenden, eine Quellensteuer von 30 Prozent fällig. Damit es jedoch zu keiner Doppelbesteuerung mit anderen Ländern wie Deutschland kommt, existieren Doppelbesteuerungsabkommen. Derartige Abkommen verhindern, dass Anleger ihre Kapitalerträge sowohl im Quellenland als auch in ihrem Heimatland doppelt versteuern müssen.

Das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen den USA und Deutschland regelt, dass der Quellensteuersatz der Vereinigten Staaten auf 15 Prozent reduziert ist. Dieser reduzierte Satz wird in der Folge auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet. Im Klartext: Ein Anleger, der Kapitalerträge in den USA erzielt, zahlt 15 Prozent Quellensteuer in den USA und 10 Prozent Kapitalertragsteuer in Deutschland. In Summe ist die Steuerbelastung bei Gewinnen aus dem Verkauf von US-Aktien nicht höher als in Deutschland.

Welche Faktoren beeinflussen die Kurse von US-Aktien?

Die Kurse vieler US-Aktien werden maßgeblich von der Politik in der Hauptstadt Washington D.C. beeinflusst. Das gilt vor allem für Unternehmen, deren Geschäftsmodelle stark von politischen Entscheidungen, wie beispielsweise Zöllen oder Subventionen abhängig sind.

Diese politischen Faktoren spielten in den vergangenen Jahren bei der Kursentwicklung vieler US-Aktien eine große Rolle. So profitierten zum Beispiel die Kurse einiger Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien von den Subventionen aus dem vom scheidenden US-Präsidenten Biden verabschiedeten Inflation Reduction Act. Sollte der designierte Präsident Trump diese Förderungen reduzieren, dürfte sich das negativ auf die Kurse der betroffenen US-Aktien auswirken.

Ganz oben auf der politischen Agenda in Washington steht derzeit das Thema Zölle. Vor allem der neue US-Präsident Trump ist ein bekennender Anhänger von Importabgaben für Produkte aus Ländern, denen die USA unfaire Handelspraktiken vorwerfen. Unter der Trump-Präsidentschaft ist deshalb davon auszugehen, dass die Zölle auf viele ausländische Waren deutlich ansteigen werden, was sich sowohl positiv als auch negativ auf US-Aktien auswirken kann.

Sind US-Aktien attraktiver als europäische oder asiatische Aktien?

Um diese Frage beantworten zu können, ist ein Vergleich der Börsenperformance von Aktien aus den USA, Europa und Asien erforderlich. Für einen möglichst objektiven Performance-Vergleich empfiehlt sich die Zugrundelegung breiter Aktienindizes aus den drei Weltregionen. Besonders gut eignen sich dafür der US-amerikanische S&P 500-Index, der die größten 500 Aktiengesellschaften der USA umfasst. Das europäische Pendant ist der Stoxx Europe 600, der die 600 größten AGs Europas enthält. Die beiden wichtigsten Indizes Asiens sind der japanische Nikkei 225 und der chinesische Hang Seng Index.

Di Auswertung der Daten für die letzten fünf (2018 bis 2023), zehn (2013 bis 2023) und 15 Jahre (2008 bis 2023) zeigt, dass US-Aktien in der Tat eine im Durchschnitt deutlich bessere Kursentwicklung hatten als asiatische und europäische Aktien. Der S&P 500 brachte es in den letzten fünf Jahren auf eine Durchschnittsrendite von 13,7 Prozent. In den letzten zehn bzw. 15 Jahren lag dieser Wert bei 9,9 bzw. 11,7 Prozent. Damit übertraf der Leitindex für US-Aktien deutlich die Rendite des Stoxx Europe 600 (7,2 / 3,9 / 6,1 Prozent) und des Nikkei 225 (10,8 / 7,5 / 9,3 Prozent). Abgeschlagenes Schlusslicht im internationalen Vergleich waren chinesische Aktien (-8,0 / -3,1 / 1,1 Prozent).

Was sorgt für die Attraktivität von US-Aktien?

Wie bereits zuvor erwähnt, dominieren US-Aktien das Ranking der wertvollsten Unternehmen der Welt. Das liegt vor allem daran, dass US-Konzerne in vielen Industrien unangefochten an der Weltspitze stehen, besonders in der Technologie- und der Pharmaindustrie.

Die aktuell fünf wertvollsten Konzerne der Welt (Apple, Nvidia, Microsoft, Amazon und Alphabet) sind Marktführer in zahlreichen der wichtigsten Technologiebereiche, von Software und Smartphones über Chips und Cloud Computing bis zu Suchmaschinen und Online-Handel. Mit Meta Platforms, Broadcom, Oracle, Salesforce, Adobe, Cisco und IBM haben noch einige weitere dominante Technologiekonzerne ihren Sitz in den USA.

Diese Technologieaktien haben in den vergangenen Jahren einen Großteil des Wertzuwachses an den internationalen Börsen generiert. Angesichts der beiden Megatrends Digitalisierung und Künstliche Intelligenz dürfte der Boom dieser Technologiewerte in den kommenden Jahren weitergehen und die Attraktivität von US-Aktien weiter erhöhen.

Aber auch in der Pharmaindustrie stehen US-Aktien ganz oben in der Rangliste der wertvollsten Unternehmen. Mit Eli Lilly, Johnson & Johnson, AbbVie und Merck sind vier der größten und erfolgreichsten Pharmakonzern der Welt in den USA zu Hause. Bei allen größeren Trends der Pharmabranche mischen die US-Pharmariesen vorne mit.

Die wichtigsten Kennzahlen bei der Analyse von US-Aktien

Bei der Analyse von US-Aktien sollten die gleichen Kennzahlen zur Anwendung kommen wie bei Aktien aus Europa oder anderen Weltregionen. Die am häufigsten eingesetzte Kennzahlen zur Bewertung einer Aktie ist bis heute das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Zu dessen Berechnung wird der aktuelle Kurs einer Aktie durch den Unternehmensgewinn je Aktie des Vorjahres geteilt. Das KGV bringt zum Ausdruck, wie viele Jahre ein Unternehmen brauchen würde, um mit seinem Unternehmensgewinn seinen Börsenwert zu erreichen.

So einfach die Berechnung des KGV anmutet, so schwierig ist die Anwendung dieser Bewertungskennzahl in der Praxis. Unternehmen haben sehr unterschiedliche Kurs-Gewinn-Verhältnisse. Während etablierte Value-Unternehmen mit niedrigen Wachstumsraten aber relativ stabilen Gewinnen in der Regel ein KGV von unter 20 aufweisen, liegt das KGV bei Growth-Unternehmen mit hohem Umsatz- und Gewinnwachstum nicht selten über 50.

Bei diesen Wachstumsunternehmen wird deshalb häufig bei der Bewertung auf das sogenannte Forward-KGV zurückgegriffen. Im Gegensatz zum „normalen“ Kurs-Gewinn-Verhältnis basiert es auf dem geschätzten Gewinn des aktuellen oder nächsten Geschäftsjahres.

Viele junge Unternehmen erwirtschaften noch keine Gewinne. Vor allem in Industrien wie der Biotechnologie, in den Unternehmen über viele Jahren hohe Aufwendungen tätigen und keine oder nur geringe Umsätze erwirtschaften, kann das Kurs-Gewinn-Verhältnis nicht eingesetzt werden. Als Alternative dient das Kurs-Umsatz-Verhältnis.

Die absolute Zahl des KUV ist oft wenig aussagekräftig. Sie wird in der Bewertungspraxis oft als Vergleichsmaßstab für Unternehmen aus derselben Branche oder in derselben Entwicklungsphase herangezogen.

Trends auf dem US-Aktienmarkt

Das Jahr 2024 war ein außerordentlich gutes Jahr für US-Aktien. Alle drei Leitindizes der USA, der Dow Jones Industrial, der Nasdaq 100 und der S&P 500, notierten Anfang Dezember auf Allzeithochs. Positiv wirkte sich auf die US-Aktienmärkte die Klarheit aus, mit der Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl für sich entscheiden konnte. Im Vorfeld der Wahl war die Unsicherheit an der Börse groß, dass es zu keiner eindeutigen Entscheidung kommen könnte.

Der designierte US-Präsident ist derzeit auch der größte Trendsetter auf dem US-Aktienmarkt. Generell gilt der Geschäftsmann Trump als unternehmensfreundlich. US-Unternehmen dürfen sich vor diesem Hintergrund in den kommenden Jahren auf eine vorteilhafte Steuerpolitik einstellen.

Zudem gibt es einige Branchen, die große Profiteure der Trump-Administration sein könnten. Dazu zählt in erster Linie die Öl- und Gasindustrie. Trump ist bekanntermaßen Anhänger fossiler Energieträger und dürfte die Förderung von Öl und Gas in den USA ausweiten. Auch Branchen, die unter dem starken Wettbewerb chinesischer Hersteller leiden, könnten von Trump durch Zölle stärker geschützt werden. Nicht zuletzt zählt auch die Kryptobranche zu den Gewinnern der Trump-Administration. Der neue US-Präsident ist bekennender Fan digitaler Währungen und dürfte dafür sorgen, dass die Kryptoindustrie weiterhin weitgehend unreguliert bleibt.

Diese Branchen haben 2024 einen Boom in den USA erlebt

Die größte Boombranche des Jahres 2024 war zweifellos die Technologieindustrie. Das Entwicklungs- und Vermarktungstempo von Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz hat inzwischen eine atemberaubende Geschwindigkeit erreicht. Aufgaben, die bislang unlösbar oder nur mit größtem Ressourcenaufwand zu bewerkstelligen waren, können durch KI innerhalb kürzester Zeit erledigt werden. Demzufolge haben viele US-Aktien aus der Technologiebranche in den letzten Monaten einen Höhenflug an der Börse erlebt.

Eine weitere Branche, die 2024 einen Boom erlebt hat, war die Biotechnologie. Fortschritte in der Gensequenzierungs- und -editierungstechnologie ermöglichen revolutionäre neue Behandlungsmethoden. Die Entwicklung monoklonaler Antikörper erlaubt die Entwicklung patientenindividueller Therapien. Und der Einsatz von KI in der Forschung hat das Potenzial, die Wirkstoffentwicklung drastisch zu beschleunigen. Viele US-Aktien aus der Biotech-Branche zählten deshalb zu den größten Gewinnern des Börsenjahres 2024.

Auch die Reise- und Touristikbranche war 2024 einer der Gewinner an der Börse. Die Amerikaner haben die Reiselust wiederentdeckt. Nach dem Ende der Corona-Pandemie und dem Rückgang der Inflation sind viele Konsumenten bereit, mehr Geld für Reisen auszugeben, was sich positiv auf die Kurse von US-Aktien aus den Bereichen Reisebuchung und Reiseveranstaltung auswirkte.

Welche US-Aktien haben das größte Potenzial?

Eine genaue Benennung des Kurspotenzials einzelner US-Aktien ist selbstverständlich ein Ding der Unmöglichkeit. Dennoch lassen sich Aktien mit einem hohen Potenzial identifizieren. Es ergibt sich allgemein aus dem Wachstum der Branche, in der ein Unternehmen tätig ist, und der Positionierung des Unternehmens in dieser Branche.

Für Anleger, die eine möglichst hohe Rendite anstreben, sind US-Aktien aus den wachstumsstärksten Industrien zu empfehlen. Dazu zählen im Wesentlichen die Biotech-, die Pharma- und die Technologieindustrie. In letzterer Branche haben vor allem Aktien von Unternehmen ein sehr hohes Entwicklungspotenzial, die sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen.

US-Aktien für langfristige Investitionen

Anleger, die nicht auf kurzfristige Erfolge aus sind, sondern vielmehr nach langfristigen Ertragschancen Ausschau halten, sind meist mit Aktien aus etablierten und profitablen Branchen besser bedient. Dazu gehören beispielsweise das Versicherungswesen, die Energieerzeugung und die Gesundheitsbranche.

Alle drei Branchen überzeugen mit einem stetigen moderaten Wachstum, hohen Gewinnmargen und einer ebenso hohen Cash-Generierung. Das eröffnet Unternehmen aus diesen Industrien die Möglichkeit zur Ausschüttung hoher Dividenden.

Anmerkung zur Liste: Die Liste zeigt die US-Aktien mit dem niedrigsten PEG, sortiert von kleinstem PEG zu höherem PEG. Die PEG-Ratio ist das Verhältnis von Kurs/Gewinn zu erwartetem Gewinnwachstum. Je niedriger das PEG-Ratio, desto günstiger die Bewertung der Aktie. Berücksichtigt sind alle US-Aktien mit einer Marktkapitalisierung über 100 Mio USD.

AktieISINPEG
#1
MacroGenics
US55609910940,01
#2
Puma Biotechnology
US74587V10700,03
#3
Carnival ADS
US14365C10360,03
#4
Laredo Petroleum Holdings
US51680620580,04
#5
Earthstone Energy
US27032D30440,05
#6
Centennial Resource Development
US15136A10250,06
#7
Penn Virginia
US70788V10260,07
#8
Merck
US58933Y10550,07
#9
Sprague
US84934310890,07
#10
Merrimack
US59032820940,07
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