Mit einem starken Ausrufezeichen hat sich am Dienstag die Tilray-Aktie zurückgemeldet. Der Cannabis-Titel verzeichnete am Vormittag im deutschen Handel ein Plus von 8,6 % auf 1,83 Euro (Stand: 30.07.2024, 10:30 Uhr, Tradegate).
Der Grund für die Euphorie sind die am Montagabend vorgelegten Quartalszahlen, die dem Cannabis-Konzern ein sattes Wachstum attestieren. So stieg der Umsatz im vierten Geschäftsquartal 2024 (per Ende Mai 2024) im Jahresvergleich um 25 % auf 229,9 Millionen USD. Gleichzeitig stieg der Bruttogewinn um 22,6 % auf 82,5 Millionen USD.
Tilray: Alkohol boomt und überholt Cannabis
Stark lief vor allem das Geschäft mit Alkohol, das sich Tilray seit einigen Jahren als neues Standbein aufbaut, um die regulatorischen Risiken rund um Cannabis zu kompensieren. Konkret stieg der Umsatz mit alkoholischen Getränken in den drei Monaten bis Ende Mai um 137 % auf 76,7 Millionen USD. Der Bruttogewinn legte um 146 % auf 40,8 Millionen USD zu. Das Wachstum ist laut dem Management auf neue Produktinnovationen, aber auch auf weitere Marken-Zukäufe zurückzuführen. Tilray hat inzwischen etliche Brauereien und Destillerien im Portfolio, die populäre Craft-Biere und Spirituosen vor allem für den US-Markt produzieren.
Beim Cannabis stiegen die Umsätze indes nur um 12 % auf 71,9 Millionen USD. Das Alkohol-Geschäft war damit zum ersten Mal größer als die Cannabis-Sparte. Der Bruttogewinn rund um das Weed sank zudem um 27 % auf 28,8 Millionen USD.
Immerhin: Tilray ist auf einem guten Weg aus den roten Zahlen. Unterm Strich und konzernweit lag der Nettoverlust im vierten Geschäftsquartal nur noch bei 15,4 Millionen USD. Im Vorjahreszeitraum waren es noch -119,8 Millionen USD gewesen. Bereinigt um nicht zahlungswirksame Aufwendungen erzielte Tilray gar einen Überschuss von 35,1 Millionen USD.
Tilray meldet wichtige Handelslizenz in Deutschland
Ebenfalls am Montag meldete Tilray den Erhalt einer Cannabis-Handelslizenz in Deutschland. Das Unternehmen darf laut den neuen Regularien hierzulande seine medizinischen Cannabiserzeugnisse direkt an Apotheken, Krankenhäuser und Großhändler verkaufen. Zuvor war Tilray dazu gezwungen, den Stoff an die staatliche Cannabisagentur zu veräußern, die den weiteren Vertrieb kontrollierte und organisierte. Dank der nun erfolgten Deregulierung in Deutschland will Tilray seine kommerziellen Wachstumschancen deutlich erhöhen.
Die Tilray-Aktie blieb trotz des Kursschubs vom Dienstag auf niedrigem Niveau. Auf 3-Jahres-Sicht belief sich das Minus zum oben genannten Zeitpunkt auf 86,23 %.
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