Vor einigen Jahren noch schien es, als sei es nur eine Frage der Zeit, bis Cannabis in einem Großteil der Welt legal werden wird. Tilray feierte einst die Legalisierung in Thailand und gab zu diesem Anlass unzählige Pflanzen gratis ab. Nach nur zwei Jahren soll in dem asiatischen Land nun aber die Kehrtwende erfolgen.
Der Freizeitkonsum scheint Überhand genommen zu haben. Kritiker sprechen von einer Dauerbelastung in den Städten; bei einem Konzert klagten Besucher über den penetranten Cannabisgeruch und der THC-Gehalt scheint zuweilen außer Kontrolle geraten zu sein. All diese Dinge sind eigentlich geregelt, doch die entsprechenden Vorgaben werden allem Anschein nach nicht umgesetzt.
Der Widerstand wächst
Hierzulande wird das mahnende Beispiel aus Thailand nun genutzt, um in der anhaltenden Diskussion um eine mögliche Cannabis-Legalisierung als Argument herzuhalten. Das Gesetz wird am Freitag dem Bundesrat vorgelegt. Zustimmungsbedürftig ist es zwar nicht, doch die Länder könnten das Vorhaben noch ausbremsen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach äußerte bereits die Sorge, dass es in einem solchen Fall vollständig kippen könnte.
Der Widerstand gegen die Legalisierung von Bubatz, Ganja oder wie auch immer man die berauschende Pflanzen nennen mag, nimmt spürbar zu. Das sind grundsätzlich keine guten Nachrichten für die Tilray-Aktie, welche in der Vergangenheit immer wieder auf Hoffnungen für neue Legalisierung deutlich reagierte.
Kein Grund zur Aufregung?
Tilray Aktie Chart
Aktuell scheinen die Anleger sich darum aber nicht zu sorgen. Die Tilray-Aktie konnte heute Morgen um zwei Prozent zulegen und damit ihre Zugewinne auf 5-Tages-Sicht auf 22,5 Prozent ausbauen. Das mag an der kürzlichen Vorstellung neuer Produkte liegen. Vielleicht setzen einige Anleger auch darauf, dass Thailand aufgrund der großen Bedeutung des Cannabis-Markts eine Abschaffung der Legalisierung kaum übers Knie brechen wird und in Deutschland hauptsächlich frühzeitiger Wahlkampf betrieben wird. Es ist erfreulich zu sehen, dass die Anleger für den Moment entspannt bleiben. Ob das auch so bleibt, wenn der Gegenwind aus politischer Richtung weiter zunehmen sollte, bleibt aber abzuwarten.
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