Die Aktie des kanadischen Pharma- und Cannabisunternehmens Tilray hat in den letzten Wochen eine schwindelerregende Berg- und Talfahrt hinter sich. Mit einem Kurs von ca. acht Euro ins neue Börsenjahr gestartet, schoss die Aktie bis Mitte Februar auf über 50 Euro hoch. Doch so schnell der Höhenflug anfing, war er auch wieder vorbei. Anfang März fiel die Tilray-Aktie unter die 20-Euro-Marke. Inzwischen hat sich das Wertpapier bei knapp über 20 Euro stabilisiert.
Gute Gründe für den Cannabis-Hype
Die Cannabis-Herstellung gehört seit geraumer Zeit zu den meistgehypten Branchen, vor allem in Nordamerika. Zwei Hauptgründe befeuern den aktuellen Branchenhype: Zum einen konnte in den letzten Jahren in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden, dass Cannabis viele positive medizinische Wirkungen besitzt und bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen als sinnvolle therapeutische Ergänzung eingesetzt werden kann.
Zum anderen schwimmt Cannabis aktuell auf einer Welle der Entkriminalisierung. Zahlreiche US-Bundesstaaten haben in jüngster Vergangenheit Cannabis legalisiert, was Cannabis-Herstellern nicht nur den Verkauf ihrer Produkte erleichtert, sondern auch einen besseren Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten ermöglicht. Zudem entsteht durch die Fusion von Tilray mit dem Konkurrenten Aphria, die im zweiten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden soll, die Nummer 1 der Branche mit einem geschätzten Marktanteil von 20 Prozent.
Seriöses Investment oder Kurs-Halluzination?
Investoren, die auf ein weiteres „High“ der Kurse von Cannabis-Aktien wetten wollen, setzen mit einem Investment in Tilray auf eines der stärksten Unternehmen der Branche. Der Konsolidierungstrend unter den Cannabis-Herstellern wird sich in Zukunft fortsetzen. Nur wenige Unternehmen werden die notwendige kritische Größe besitzen, um hohe Aufwendungen in Forschung und Entwicklung tätigen und Marketing und Vertrieb auf internationaler Ebene betreiben zu können. Das fusionierte Unternehmen aus Tilray und Aphria gehört definitiv dazu.
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