Tilray äußert sich erneut zu seinen Cannabis-Bemühungen in Deutschland: Demnach hat sich der US-Konzern optimistisch gezeigt, dass der Paradigmenwechsel in der Bundesrepublik positive Effekte entfalten werde.
Tilray-CEO Irwin D. Simon jedenfalls sieht darin enorme Wachstumschancen. Durch die Änderung der deutschen Drogenpolitik würde das Unternehmen in Deutschland eine neue medizinische Marktchance von rund 3 Milliarden USD erhalten. Sollte die (teilweise) Freigabe auf den kompletten europäischen Markt ausgeweitet werden, würde sich ein Potenzial von insgesamt 45 Milliarden USD ergeben, so Simon. „Unsere Präsenz in Europa ermöglicht es Tilray, unsere Marken weltweit von einem 700 Millionen Menschen umfassenden Fundament in Europa aus zu entwickeln, was doppelt so viel wie die Bevölkerung der USA ist.“
Deutschland: Tilray betont Potenzial durch medizinisches Cannabis
Interessant: Tilray bezieht sich in seiner Marktprognose nicht auf Cannabis als Freizeitdroge, sondern als medizinisches Produkt. Das medizinische Cannabis sei für Tilray ohnehin von größerer Bedeutung. Hier ergäben sich neue Möglichkeiten für das Unternehmen, heißt es aus New York.
„Eine grundlegende Änderung ist die Streichung von Cannabis von der Liste der verbotenen Substanzen im Betäubungsmittelgesetz. Es wird erwartet, dass diese Verschiebung den Markt für medizinisches Cannabis in Deutschland erheblich erweitern wird. Dadurch könnten mehr Ärzte medizinisches Cannabis leichter an Patienten verschreiben, und nicht nur als Medikament der letzten Instanz. Das resultiert in einer besseren Zugänglichkeit für Patienten und möglicherweise einem breiteren Krankenversicherungsschutz.“
Gleichzeitig spekuliert Tilray darauf, seine Cannabisproduktion in Deutschland um das Fünffache zu erhöhen. Das US-Unternehmen ist nur einer von drei Akteuren, die bereits heute in Deutschland legal Cannabis anbauen dürfen – zu medizinischen Zwecken. Durch die Abschaffung des Ausschreibungsverfahrens für den Inlandsanbau von medizinischem Cannabis und die Einführung eines Lizenzsystems erwartet Tilray eine Umsatzverdopplung in Deutschland.
Tilray bei „Freizeitcannabis“ wohl außen vor
Zur Einordnung: Der Bundestag hat kürzlich der teilweise Legalisierung von Cannabis zugestimmt. Das heftig umstrittene Gesetz muss allerdings noch durch den Bundesrat. Sollte dieser ebenfalls zustimmen, wäre ein Inkrafttreten ab dem 1. April möglich. Experten halten allerdings ein verspätetes Inkrafttreten aufgrund des erwarteten Widerstands einiger Bundesländer für eher wahrscheinlich.
Zwar blieb das Cannabisgesetz bei weitem unter den Erwartungen der Branche, trotzdem erhoffen sich Akteure wie Tilray eine größere Nachfrage nach medizinischem Cannabis. Das legale „Freizeitcannabis“ soll künftig im Eigenanbau und in speziellen Cannabis-Clubs produziert werden. Konzerne wie Tilray werden hier wohl außen vor sein.
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