Liebe Leserin, lieber Leser,
im vergangen Jahr befand sich die Aktie von Thyssenkrupp noch im Tal der Tränen. Auf bis zu 2,77 Euro waren die Papiere des Industriekonzerns im September 2024 zurückgefallen, vor allem die Stahlsparte war das große Sorgenkind. Daran hat sich nicht viel geändert, doch die Papiere haben sich seitdem im Wert auf aktuell rund 8,40 Euro vervielfacht, allein aus dem zurückliegenden Monat steht bei der Thyssenkrupp-Aktie ein Plus von mehr als 80 Prozent. Die Analysten haben das nicht kommen sehen.
Mehrere Faktoren trieben Thyssenkrupp-Aktie an
Denn angetrieben wird die Aktie von mehreren Faktoren, die so nicht absehbar waren. Zum einen profitiert Thyssenkrupp (TK) von den jüngsten, politischen Ereignissen, die den gesamten Rüstungsbereich in ungeahnte Höhen treibt, allen voran Rheinmetall. Doch auch zwei weitere Faktoren lassen die Anleger plötzlich mit anderen Augen auf den Ruhrgebiets-Konzern blicken.
- Zum einen plant Thyssenkrupp, den Börsengang seiner Marine-Sparte (TKMS) noch im Kalenderjahr 2025, wie seit einer Woche bekannt ist
- Parallel kaufte der saudische Staatsfonds PIF über seine Tochtergesellschaft ALAT laut börsennewes.de einen 15-Prozent-Anteil an TK Elevator
In der Folge hatte die Aktie vor genau einer Woche zweistellig zugelegt. Nach dem Eklat im Weißen Haus gelang ihr dies an diesem Montag noch einmal. Am Dienstag im frühen Handel in Frankfurt bestätigt Thyssenkrupp die Entwicklung zunächst mit einem weiteren Aufschlag auf bis zu 8,97 Euro, bevor es nach diesem Jahreshoch wohl zu Gewinnmitnahmen kam.
Analysten müssen plötzlich umdenken
An der grundlegend verbesserten Stimmung ändert dieser kleine Rückschlag wohl nichts: Die Abspaltung der Marine-Sparte und die weitere Reduzierung des Stahlgeschäfts könnten bei Thyssenkrupp enormen Wert schöpfen, glaubt Citigroup-Analyst Ephrem Ravi laut Managermagazin. Allein der Marinebereich könnte „die aktuelle Marktkapitalisierung des gesamten Konzerns abdecken“.
Dies hatten die Analysten in ihrer Gesamtheit bis zuletzt völlig anders gesehen. Noch Mitte Februar hatte die US-Bank JPMorgan die Einstufung für Thyssenkrupp nach den Quartalszahlen auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 4,10 Euro belassen – unter dem damaligen Kursstand von rund 4,50 Euro. Analyst Dominic O’Kane lobte in einer ersten Einschätzung zwar die Gewinn- und Verlustrechnung des Industriekonzerns und die Barmittel (Cashflow). Für eine Kaufempfehlung aber reichte es damals nicht.
Baader Bank erhöhte Kursziel für Thyssenkrupp-Aktie
Doch nur vier Wochen später hat die Thyssenkrupp-Aktie sich im Wert annähernd verdoppelt. Die Baader Bank reagierte schließlich – und hob das Kursziel für die Aktie vor einer Woche von 5,40 auf 8,00 Euro an. Analyst Christian Obst begründete das neue Kursziel in der Tat mit einem höheren Wert der vor dem Börsengang stehenden Marine-Sparte.
Die Chancen für dessen Abschluss sowie für die Vorstellung eines langfristigen Plans für Steel Europe im weiteren Jahresverlauf stünden gut, merkte er laut Medienberichten in seinem Kommentar an. Nach der Trennung von diesen Bereichen werde der Industriekonzern deutlich weniger komplex aufgebaut sein.
DZ Bank sieht weiterhin Risiken im Stahlgeschäft
Tags darauf meldete sich auch die DZ Bank: Nach dem rasanten Kursanstieg notiere die Aktie von Thyssenkrupp „deutlich über dem bisherigen fairen Wert“, so DZ-Analyst Dirk Schlamp. Wesentliche positive Szenarien für den Industriekonzern erschienen aber eingepreist und es bestünden „weiterhin Risiken“. Der Experte verwies vor allem auf die Restrukturierung des Stahlgeschäfts. Dementsprechend sei das weitere Kurspotenzial begrenzt.
- In der Folge hatte er Thyssenkrupp von „Kaufen“ auf „Halten“ abgestuft
- Den fairen Wert aber hob der Analyst zugleich von 6,40 auf 7,00 Euro an
Die Thyssenkrupp-Aktie allerdings hielt sich nicht lange an diese Vorgabe, stieg bereits in der Vorwoche immer weiter, bevor sie dann zum nächsten Sprung ansetzte. Dies zeigt, wie schwierig Prognosen in einer unsteten Welt sind. Und wie wenig man sich auf diese verlassen sollte.
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