Liebe Leserinnen und Leser,
ThyssenKrupp ist mit einem kleinen Aufschlag in die neue Börsenwoche gestartet. Der Titel konnte sich bei mehr als 7 Euro stabilisieren. Spektakulär sind zwei Vorgänge – zum einen kommt die Wasserstofftochter Nucera schon in kurzer Zeit an die Börse. Zum anderen wird ThyssenKrupp nach einer Analyse ein erhebliches Kursziel haben. Dieses lässt – wenn denn die Einschätzung stimmt – ein Kurspotenzial in Höhe von mehr als 100 % vermuten und ist damit anspruchsvoll.
ThyssenKrupp: Jetzt wird es spannend
ThyssenKrupp hat über einige Monate die Gerüchteküche angeheizt, was die Wasserstofftochter Nucera betrifft. Die Wasserstofftochter hat derzeit schon einen starken Stand am Markt und gilt als attraktives Asset. Erst vor kurzem hat Nucera weitere Aufträge in den USA gewonnen und gilt im Kern sogar als attraktiverer Wasserstoff-Konzern als etwa Nel Asa.
Wie hoch die Marktkapitalisierung von Nucera nach dem Börsengang ist oder sein wird, ist für ThyssenKrupp und dessen Bewertung am Markt fundamental wichtig. ThyssenKrupp hat 2/3tel des Unternehmens als Beteiligung in den eigenen Bilanzen.
Keineswegs sollen alle Aktien von Nucera – die dann börsenhandelbar wären – abgegeben werden. Doch kann Nucera dann zu einer neuen Bewertung innerhalb der Bilanz von ThyssenKrupp führen. Gelingt der Börsengang gut, sind 2-3 Milliarden Euro Bilanzkorrektur für ThyssenKrupp möglich – die Aussage ist allerdings hochspekulativ. Diese Entwicklung aber hat offenbar dazu geführt, dass es einen zweiten spektakulären Faktor gibt.
Die Baader Bank hat sich frisch in einer Analyse mit ThyssenKrupp beschäftigt. Das Kursziel ist spektakulär und verdient eine Erläuterung.
Dieses Kursziel von ThyssenKrupp ist tatsächlich spektakulär
Der Titel sei nach Einschätzung der Bank mit einem „Buy“ zu versehen. Das Kursziel liegt dann bei 16 Euro. Auch die Baader Bank verweist in ihrer Analyse auf den Börsengang von Nucera. Dieser Börsengang, so heißt es in einer Meldung, sei für Anleger eine interessante Chance. Dies liegt daran, so die Bank, dass der Wasserstoff-Bereich wachse.
Zur Erläuterung:
Dieser Umstand ist unstrittig. Denn die EU wie auch die USA werden in der Energiewende auch auf grünen Wasserstoff setzen und setzen wollen. Grüner Wasserstoff hat den Vorteil, dass dies ein Speicher- und Transportmedium für die Energie ist, die aus alternativen bzw. erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen ist. Wind- und Sonnenenergie werden dann mit Elektrolyseuren in Wasserstoff transformiert, der die Energie quasi festhält (unter Verlusten) und transportieren lässt.
Nun wird es allerdings bei der Bewertung von Nucera und damit auch von ThyssenKrupp interessant sein zu sehen, wie hoch die Börsenbewertung am Ende ist. Einige Anleger, so Baader Bank, könnten enttäuscht von der festgelegten Preisspanne sein. Der Börsengang sei allerdings auch ein Schritt zur Vereinfachung der Struktur von ThyssenKrupp selbst sei. Die Baader Bank oder deren Analyst Christian Obst halte es für ein gutes Zeichen, dass der neue, kürzlich eingesetzte Konzernchef rasche Entscheidungen treffen würde.
Tatsächlich fragte sich die Börse über einen mehrmonatigen Zeitraum unter der alten Führung, wie lange es noch dauern werde, bis der Börsengang folgt. Der früheren Konzernchefin war – auch in dieser Angelegenheit – durchaus eine gewisse Zögerlichkeit vorgeworfen worden.
Der Börsengang allerdings wird auch die Bewertung beeinflussen. Denn der Anteil ThyssenKrupps an Nucera wird nicht nur bewertbar sein, sondern ggf. auch sinken. Fraglich sei, so die Beobachter, ob es gelingt, zusätzlich zu den gut 26,3 Millionen neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung, die angestrebt wird, auch die fast 4 Millionen Aktien am Markt unterzubringen, die beide Anteilseigner, also auch ThyssenKrupp, durch die Mehrzuteilung erhalten.
Konkret: ThyssenKrupp würde aus dieser Mehrzuteilung aus der Kapitalerhöhung auch Aktien im Umfang von 2/3teln erhalten, also etwa fast 3 Millionen Aktien. Wenn auch diese Aktien verkauft werden können, dann wird rechnerisch der Anteil von ThyssenKrupp an Nucera sinken – dabei ginge es bis auf 50,2 % Anteil an Nucera nach unten.
Die Aktie von Nucera wird dabei zu Kursen von 19 bis 21,50 Euro angeboten. Der Gesamterlös könnte – je nach dem tatsächlich festgelegten Kurs – bei ungefähr 520 Millionen Euro liegen. Am Montag nun beginnt die Zeichnungsfrist. Am 5. Juli endet diese, der erste Börsenhandel wird am 7. Juli stattfinden.
ThyssenKrupp: Das ist ein starker Trend
Die Börse hat in den vergangenen Wochen und Monaten die Trendumkehr bei ThyssenKrupp wohl auch mit Blick auf diesen Börsengang eingeleitet und – bei den Verzögerungen – kritisch begleitet.
Der Titel hat im Chartbild ersichtlich nun aber nach und nach die Marke von 7 Euro avisiert und teils überwunden. Dies ist ein deutlicher charttechnischer Aufwärtstrend.
Die Kursentwicklung dabei ist durchaus eindeutig. Der Titel konnte über drei Monate ein Plus von 12,3 % erzielen. Innerhalb der fast sechs Monate im laufenden Jahr seit dem 1. Januar ging es um annähernd 23 % aufwärts. Damit verbesserte sich auch die Bilanz über 12 Monate und ThyssenKrupp sattelte immerhin 19 % auf.
Die Kursperformance der Thyssenkrupp-Aktie
Der sehr langfristige Abwärtstrend ist damit nicht abgefangen, die Tendenz nach oben ist allerdings nicht mehr zu übersehen. So stellt sich die Frage, ob eher die Marke von 10 Euro – wie Charttechniker sie als hohe Hürde begreifen würden – oder die von Baader ausgerufene Marke von 16 Euro eine ernsthafte Option sind.
Analysten insgesamt jedenfalls sind recht optimistisch. Das durchschnittliche Kursziel lt. Marketscreener liegt bei 9,73 Euro. Dies käme einem Kurssprung um 39 % gleich.
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