In den letzten sechs Monaten hat die Thyssenkrupp-Aktie um sagenhafte 194 % zugelegt und konnte damit zumindest einen Teil der in den Jahren zuvor erlebten Kurseinbrüche kompensieren (Stand: 24.03.2025, 11:30 Uhr).
Aktuell sorgen vor allem zwei Punkte für neuen Optimismus. Erstens: Das gigantische Infrastruktur-Paket der wohl kommenden Bundesregierung dürfte sich positiv auf die Stahlnachfrage in Deutschland auswirken, wovon Thyssenkrupp stark profitieren würde.
Stahl-Aktien: EU will sich gegen Dumping-Stahlimporte wehren
Zweitens: Die EU will der heimischen Branche mehr Rückendeckung geben. Kürzlich hat der zuständige Industriekommissar Stéphane Sejourné einen Stahl-Aktionsplan vorgelegt, der die strauchelnde Branche absichern soll.
Im Kern umfasst die protektionistische Strategie eine Verschärfung der bestehenden Schutzmaßnahmen gegen billige Stahleinfuhren. Hierfür sollen die Schutzzölle intensiviert werden, um die Einfuhren des Werkstoffs aus dem Nicht-EU-Ausland unattraktiver zu machen. Vor allem die massiven Dumping-Importe aus China sorgten in Europa für einen Einbruch der Stahlpreise, weshalb die hiesigen Hersteller nicht mehr wettbewerbsfähig waren.
Besonders brisant in dem Kontext sind aktuell die US-Zölle auf Stahl- und Aluminium. Diese treffen unter anderem Kanada sehr hart, weshalb die Kanadier versuchen könnten, ihre Stahlexporte nach Europa umzuleiten. In der Folge würde sich das Überangebot noch weiter zuspitzen. Der neue Strategieplan der EU soll sich daher auch dieser Dumping-Bedrohung annehmen.
Thyssenkrupp: Manager lobt Strategieplan und mahnt zur Eile
Vorgestellt wurde der Plan bezeichnenderweise am Thyssenkrupp-Standort in Duisburg. „Das zeigt uns, dass die EU-Kommission die existenziell schwierige Situation der Branche klar vor Augen hat und mit den Maßnahmen des Aktionsplans gegensteuern will. Denn es muss allen klar sein, dass die Kombination aus massiven globalen Überkapazitäten, nicht ausreichendem Handelsschutz, zu hohen Energiepreisen und den Herausforderungen der Transformation unsere Industrie in der Substanz gefährdet“, betonte Thyssenkrupps Stahlchef Dennis Grimm.
Besonders lobte der Manager die EU-Maßnahmen bezüglich des Handelsschutzes, der „entscheidend für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Stahlindustrie“ sei. „Nun kommt es auf Konsequenz und Geschwindigkeit in der Umsetzung an. Wir dürfen keine Zeit verlieren“, mahnte Grimm zur Eile.
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