Thyssenkrupp-Aktie, Nucera: Wahnsinn!

Wasserstoff-Fantasie – Neue Zahlen der Elektrolyse-Firma Nucera – Rückendeckung für Thyssenkrupp-Aktie?

Auf einen Blick:
  • Thyssenkrupp hält immer noch mehr als 50 Prozent an seiner Elektrolyse-Tochter Nucera.
  • Entsprechend schauen Thyssenkrupp-Anleger ganz genau auf die Geschäftszahlen der Tochter.
  • Diese fielen zuletzt ziemlich solide aus.

Die letzte Woche lief für die Thyssenkrupp-Aktie ziemlich gut. So stieg das Papier in dem Zeitraum unterm Strich um rund 9 Prozent. Rückendeckung bekam der Stahl-Titel derweil von seiner aktuell wohl interessantesten Beteiligung: der Elektrolyse-Firma Nucera.

Thyssenkrupp hält nach wie vor etwas mehr als 50 Prozent an dem inzwischen börsennotierten Unternehmen. Entsprechend ist die Geschäftsentwicklung von Nucera auch für die Thyssenkrupp-Aktie von großer Bedeutung.

Thyssenkrupp: So lief es für Nucera im letzten Quartal

Nucera jedenfalls legte letzte Woche abermals solide Zahlen vor. Demnach hat sich der Auftragseingang des Elektrolyse-Spezialisten im dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2022/23 im Vorjahresvergleich um 13 Prozent auf 242 Millionen Euro erhöht. Vor allem die Nachfrage nach Lösungen im Bereich Chlor-Alkali-Elektrolyse sei sehr stark gewesen. Der entsprechende Auftragseingang schoss um 91 Prozent auf 214,1 Millionen Euro nach oben.

Aber: Bei der alkalischen Wasserelektrolyse, mit der grüner Wasserstoff produziert wird, musste Nucera Abstriche machen. Hier lag der Auftragseingang im letzten Quartal nur noch bei 28,3 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von 72 Prozent. Zuletzt hatte Nucera unter anderem einen Vertrag zur Lieferung von Elektrolysetechnologie mit dem schwedischen Unternehmen H2 Green Steel geschlossen, das den Wasserstoff zur Herstellung von klimaschonendem Stahl einsetzen will.

Die große Diskrepanz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum begründete Nucera indes mit dem damals ergatterten Mega-Auftrag aus Saudi-Arabien. Das arabische Land forciert derzeit das weltgrößte Projekt rund um grünen Wasserstoff und verlässt sich dabei auch auf Technologie von Nucera.

Nucera: Umsatz und Gewinn steigen

Umsatzseitig hat sich das bereits ausgezahlt. In den drei Monaten bis Ende Juni verdoppelte sich fast der Umsatz von Nucera auch wegen des riesigen Saudi-Auftrags auf 187,5 Millionen Euro. Hinzu kam das Wasserelektrolyse-Projekt in Rotterdam. Allein der Umsatz rund um die Wasserelektrolyse schoss um mehr als 1.000 Prozent auf 110,5 Millionen Euro nach oben. Die restlichen 77,0 Millionen Euro entfielen auf die Chlor-Alkali-Elektrolyse.

Beim Profit ging es ebenfalls aufwärts. So stieg das Betriebsergebnis (EBIT) unternehmensweit um 59 Prozent auf 7,0 Millionen Euro. Die EBIT-Marge hingegen fiel wegen des massiven Umsatzschubs um 0,7 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent. Das Nettoergebnis belief sich indes auf 6,1 Millionen Euro (+128 %).

Nucera-Aktie trotz Dellen über Ausgabeniveau

Die Nucera-Aktie reagierte mit einem leichten Plus auf die am 28. August veröffentlichten Quartalszahlen. Das Papier, das als einer der wichtigsten deutschen Wasserstoff-Titel gilt, musste nach dem zunächst erfolgreichen Börsengang (7. Juli) einen Teil der IPO-Gewinne wieder abgeben. Die Nucera-Aktie notierte am Montagmittag aber immer noch 7,4 Prozent über dem Ausgabepreis (Stand: 04.09.2024, 12:30 Uhr).

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