Mehr Tempo bitte! Der Vorstandschef von Thyssenkrupp, Miguel López, hat sich in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) kürzlich zum Thema Wasserstoffwirtschaft geäußert und hierfür mehr Eile angemahnt. „Wir müssen jetzt viel schneller werden“, sagte der Manager zur SZ (via dts).
López bezog sich dabei auch auf den Inflation Reduction Act (IRA) in den USA. Dieser sei ein gutes Beispiel, wie man Förderung in einer anderen Geschwindigkeit initiieren könne. Thyssenkrupp ist über seine Stahlsparte perspektivisch ein wichtiger Abnehmer von grünem Wasserstoff, mit dem der Werkstoff klimaschonend produziert werden kann. Die Umstellung aber erfordert extrem hohe Investitionen.
Zudem ist der Konzern über seine inzwischen börsennotierte Tochter Nucera selbst in der Wasserstoff-Produktion (Elektrolyse) tätig. López monierte nun, dass sich einige potenzielle Nucera-Kunden mit Bestellungen zurückhielten, auch weil die staatlichen Förderungen noch unklar seien. Das grundlegende Interesse jedenfalls sei aufseiten der Abnehmer groß.
Thyssenkrupp: López warnt vor politischem Gegenwind in Europa
Der Manager äußerte sich im Gespräch mit der SZ auch zur politischen Situation in Deutschland und Europa. López warnte vor dem Aufstieg klimaskeptischer Parteien. „Es sollte uns sehr beunruhigen, wenn Parteien in den Vordergrund treten, die explizit gegen die grüne Transformation sind.“ Einige dieser Parteien hatten bei der kürzlich erfolgten Europawahl deutliche Stimmzuwächse verzeichnet. Der Thyssenkrupp-Boss sendete indes auch lobende Worte an die Bundesregierung: „Über die Ampel-Regierung kann man kontrovers diskutieren, das tue ich auch. Aber es ist bemerkenswert, wie viel sie in Sachen grüner Industrie angestoßen hat.“
López forderte, dass die Politik zunächst jene Sektoren bei der Klimatransformation unterstützen solle, die einen großen Anteil an den Emissionen hätten. Dazu zähle die Stahlindustrie. Hier seien besonders hohe und schnelle Förderungen vonnöten. „Wenn wir in Duisburg einen Hochofen durch eine klimafreundliche Anlage ersetzen, dann senkt das den Ausstoß an Treibhausgasen in Deutschland um 0,5 Prozent. Ein halbes Prozent weniger mit nur einer Anlage – das ist ein Wort.“
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