Es ist mittlerweile ein ungewohnter Anblick und manch einer mag seinen Augen kaum trauen, doch die Thyssenkrupp-Aktie gesellte sich am Freitagmorgen auf die Seite der Gewinner an der Börse. Um gleich 3,7 Prozent konnte der Titel bis zum Mittag zulegen und den Kurs damit bis auf 2,93 Euro heben. Einen nachvollziehbaren Grund dafür gibt es allerdings nicht.
Ganz im Gegenteil: der Konzern befindet sich in einer tiefen Krise. Das „Handelsblatt“ berichtete kürzlich darüber, wie Konzernchef Miguel López gegenüber dem Aufsichtsrat wohl die Beherrschung verloren haben soll. Derweil stürzt „Der Aktionär“ sich auf Meldungen, wonach der Bau eines geplanten grünen Stahlwerks noch mehr als die bisher veranschlagten drei Milliarden Euro verschlingen soll.
ThyssenKrupp und die vielen Fragezeichen
Woher ThyssenKrupp angesichts der mehr als angespannten Lage noch frisches Geld nehmen soll, steht in den Sternen. Eine Schlüsselrolle kommt dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky zu, der seine derzeit 20-prozentige Beteiligung weiter aufstocken möchte.
Dass dies nicht von jedem gerne gesehen wird, dürfte mittlerweile aber bekannt sein. Weitere Reibereien zwischen Vorstand und Gewerkschaften scheinen programmiert zu sein, was mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit auch an der Börse Spuren hinterlassen wird. Es bleiben letztlich etliche Fragezeichen und kaum Aussichten auf eine dauerhafte Lösung für die vielen Probleme und Herausforderungen bei ThyssenKrupp.
Thyssenkrupp Aktie Chart
Lieber auf Abstand bleiben
An dieser Stelle möchte ich mich nicht an irgendwelchen Spekulationen beteiligen. Doch lässt sich angesichts der heiklen Lage kein Einstieg empfehlen. Es ist für Anleger keine Schande, sich das weitere Schauspiel aus der Ferne anzusehen. Der eine oder andere Schnäppchenjäger mag derzeit vielleicht schwach werden, hat der Aktienkurs sich auf Jahressicht bereits mehr als halbiert. Doch schließt dies noch lange nicht aus, dass nicht noch eine weitere Halbierung folgen könnte.
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