Es ist noch nicht lange her, dass erstmals Gerüchte darüber aufkamen, dass ThyssenKrupp Pläne für die Umstellung auf grünen Stahl mit Wasserstoff auf Eis legen könnte. Am Donnerstag schaffte das Thema es nun sogar in den Bundestag. Dort setzte die AfD-Fraktion es Medienberichten zufolge unter dem Titel „Medienberichte über Projektprüfung bei ThyssenKrupp ernst nehmen – sogenannte Grüne Transformation beenden“ auf die Tagesordnung.
Der Namensgebung ist bereits klar zu entnehmen, dass die AfD ein Ende von grünem Stahl geradezu herbeisehnt. Damit stehen ihre Interessen diametral den Grünen gegenüber, die an dem Vorhaben weiter festhalten. Optimistisch gab sich etwa Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der weiterhin fest von einer Fortsetzung der Tätigkeiten rund um grünen Stahl ausgeht.
ThyssenKrupp im Plus
Entscheidungsgewalt darüber hat Habeck letztlich nicht. Doch sollte ThyssenKrupp das Ganze tatsächlich einstampfen, müsste der kriselnde Konzern auch bereits gezahlte Staatshilfen in Höhe von 500 Millionen Euro zurückzahlen. Es darf bezweifelt werden, ob sich dies auf lange Sicht wirklich lohnt, zumal der Wirtschaftsminister davor warnt, dass der Konzern die Klimaziele dann nicht einhalten könne.
Thyssenkrupp Aktie Chart
Die Anleger zeigen sich ein Stück weit erleichtert und die Thyssenkrupp-Aktie konnte am Freitagmorgen um 3,4 Prozent bis auf 3,28 Euro zulegen. Für ThyssenKrupp, die Wasserstoffwirtschaft und auch Deutschland hängt viel an der Stahltochter des Konzerns.
Die Krise setzt sich fort
Dementsprechend könnte ein abruptes Ende Auswirkungen bis weit über die Unternehmensgrenzen hinaus nach sich ziehen. Nüchtern betrachtet erscheint es wenig wahrscheinlich, dass ein solcher Schritt übers Knie gebrochen wird. Gerüchten zufolge spricht sich dafür aber nicht zuletzt der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky aus, der bekanntlich im großen Still bei ThyssenKrupp einzusteigen gedenkt. Letztlich lässt sich aber ohnehin nur abwarten, was in Zukunft noch passieren oder nicht passieren mag. Bis dahin bleibt festzuhalten, dass der Mutterkonzern unverändert in einer tiefen Krise steckt.
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