Bei vielen deutschen Unternehmen zeigen sich momentan recht ähnliche Entwicklungen. Hohe Kosten und eine geringe Nachfrage stellen so manches Geschäftsmodell auf den Prüfstand. Auch ThyssenKrupp hat damit zu kämpfen und will mit einem massiven Sparprogramm wieder zurück in die Spur finden. Bis zu 11.000 Stellen könnten dabei gestrichen oder ausgelagert werden.
Dagegen regt sich jedoch enormer Widerstand aus den Reihen der Angestellten. In der vergangenen Woche demonstrierten laut einem Bericht des „WDR“ Tausende in Duisburg gegen die Pläne des Vorstands. Gesamtbetriebsratsvorsitzender Tekin Nasikkol erneuerte den Anspruch, dass rote Linien eingehalten werde. Das bedeutet, dass keine Standorte geschlossen werden und keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden sollen.
ThyssenKrupp: Auf Konfrontationskurs
Das sind Versprechen, die ThyssenKrupp in der derzeit misslichen Lage wahrscheinlich kaum abgeben kann, ohne die eigenen Sparpläne in Zweifel zu ziehen. Dementsprechend zeigen sich beide Seiten unversöhnlich. Der Kurs scheint in Richtung Konfrontation gesetzt zu sein und aus den Reihen der Arbeitnehmer ist der Wille zum Streik zu vernehmen.
Thyssenkrupp Aktie Chart
Die Thyssenkrupp-Aktie konnte sich in den letzten Wochen erst zaghaft von ihren Tiefstständen erholen und bis auf 4,11 Euro am Montagmorgen zulegen. Weitere Eskalationen im Arbeitskampf dürften dem Papier aber kaum weiterhelfen. Denn in einem solchen Szenario kämen auf den Konzern absehbar hohe Kosten zu.
Keine Lösung in Sicht
Aus Anlegersicht entsteht durch die anhaltenden Reibereien vor allem viel Unsicherheit, und das hat noch selten einer Aktie weitergeholfen. ThyssenKrupp verweist auf die schwache wirtschaftliche Lage, Kritiker sehen die Probleme im Konzern aber zum Teil als hausgemacht an. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte, welche aber momentan von allen Beteiligten munter ignoriert wird. Solange sich daran nichts ändert, bleibt die ohnehin angeschlagene ThyssenKrupp-Aktie mit Risiken behaftet.
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