Die Kursentwicklung der Thyssenkrupp-Aktie ist eine einzige Tragödie. In den letzten drei Monaten hat das Papier des Stahl- und Technologiekonzerns fast 40 Prozent an Wert verloren. Der MDAX-Titel nimmt Kurs auf sein im Frühjahr 2020 aufgestelltes Allzeittief. Was drückt die Thyssenkrupp-Aktie so stark in den Kurskeller?
Sorgenkind Stahlsparte
Es sind in erster Linie die Probleme mit der Stahlsparte. Sie entwickelt sich zunehmend zur Belastung für den Konzern. Im vergangenen Quartal zogen Abschreibungen in der Stahlsparte das Konzernergebnis in die roten Zahlen. Angesichts niedriger Preise, hoher Rohstoffkosten und einer schwachen Konjunktur in Europa zeichnet sich keine Besserung im Stahlsektor ab.
Schon seit längerem sucht Thyssenkrupp nun schon nach einer Lösung für seine Traditionssparte, doch bislang sind alle möglichen Deals gescheitert. Einziger Rettungsanker ist derzeit der tschechische Energiekonzern EPH, mit dem über ein Joint Venture verhandelt wird.
Aber auch hier zeichnet sich keine schnelle Lösung ab. Offenbar hat EPH Thyssenkrupp aufgefordert, einen neuen Geschäftsplan für die Stahlsparte aufzustellen. Solange die Preisverhandlungen mit der Autoindustrie noch nicht abgeschlossen sind, dürfe das allerdings unmöglich sein.
Negatives Risiko-Rendite-Verhältnis
Anleger sollten sich vor diesen Hintergrund weiterhin von der Thyssenkrupp-Aktie fernhalten. Es ist gut möglich, dass ein Deal mit EPH noch scheitert. Dann wäre die Stahlsparte des deutschen Traditionskonzerns wieder auf sich alleine gestellt. Allen Beteiligten ist klar, dass sie stand-alone keine Zukunft mehr hat. Das Risiko-Rendite-Verhältnis der Thyssenkrupp-Aktie bleibt bis auf Weiteres negativ.
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