Swatch-Investor Steven Wood drängt auf Veränderungen
Steven Wood, Aktionär beim Uhrenhersteller Swatch, will seine Beteiligung aufstocken und strebt einen Sitz im Verwaltungsrat an. In einem Interview mit „The Market“ erklärte er am Montag, dass insbesondere bei den Premiummarken Handlungsbedarf bestehe. Bei der Generalversammlung am 21. Mai möchte er sich als zusätzlicher Vertreter der Inhaberaktionäre zur Wahl stellen – gegen den Willen des Verwaltungsrats. Angesichts der Stimmrechtsverhältnisse – die Gründerfamilie kontrolliert mit rund einem Viertel des Kapitals knapp 43 Prozent der Stimmen – stehen Woods Chancen allerdings schlecht.
Während Wood CEO Nick Hayek für den Erfolg der Einsteigerlinien wie Tissot und Swatch lobt, kritisiert er Schwächen im Premiumbereich. Zwar verfüge das Unternehmen über exzellente Produkte, doch verhindere eine „geschlossene Kultur“ die volle Entfaltung des Potenzials. Wood fordert eine stärkere Öffnung für neue Führungskräfte mit frischen Ideen.
Verschlossene Strukturen belasten die Aktie
Die anhaltend schwache Performance der Swatch-Aktie führt Wood auf mangelnde Transparenz zurück. Aus seiner Sicht würden Investoren bei fehlenden Informationen stets das Schlimmste vermuten. Mehr Offenheit sei nicht nur eine Forderung des Marktes, sondern auch ein Bedürfnis innerhalb der Belegschaft, betont er.
Premiumstrategie als Schlüssel zu höheren Margen
Wood skizziert konkrete strategische Ansätze, um die Profitabilität zu steigern. Er will den Fokus auf hochpreisige Marken wie Breguet, Blancpain und Harry Winston verstärken. Wachstum im Premiumsegment könne die Widerstandsfähigkeit der gesamten Gruppe erhöhen, argumentiert er. Vor allem die Preissetzungsmacht im Luxusbereich helfe, Inflation und Währungsrisiken besser abzufedern. Bei Breguet seien Margen von über 50 Prozent möglich – weit über dem aktuellen Konzernziel von 20 Prozent.
Investitionsoffensive in Planung
Der Gründer und CEO von GreenWoods Investors NY hält derzeit rund 0,5 Prozent an Swatch und plant, diese Beteiligung auszubauen. „Wir wollen so viel Kapital wie möglich zu den heutigen Kursen investieren“, erklärte Wood. Seine Investmentgesellschaft verwaltet rund 150 Millionen US-Dollar, wobei Swatch bereits mehr als ein Viertel des Portfolios ausmacht.
Juristische Aspekte der Kandidatur
Wood betont, dass GreenWoods Investors keine kurzfristig orientierten Aktivisten seien, sondern „konstruktive Langfristinvestoren“. Er verweist auf das Schweizer Obligationenrecht, das Inhaberaktionären das Recht auf einen Vertreter im Verwaltungsrat zusichert – gestützt durch zwei Bundesgerichtsentscheide. Sollte Swatch dieses Recht missachten, wären rechtliche Schritte nicht ausgeschlossen.
Bereits Mitte April hatte der Verwaltungsrat in der Einladung zur Generalversammlung gegen Woods Kandidatur Stellung bezogen. Er kritisierte Woods fehlenden Bezug zur Schweiz und zur heimischen Industrie. Zudem sei mit Jean-Pierre Roth bereits ein Vertreter der Inhaberaktionäre im Gremium. Auch Woods Engagement beim italienischen Rüstungskonzern Leonardo wird aus Reputationsgründen abgelehnt.
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